Nicht viele glatzköpfige Todesfeen schrien jemals aus Irland heraus mit der Wirkung von Sinéad O’Connor.

Auf ihrem zweiten Album war sie herausfordernd eigensinnig im Bezug auf den Katholizismus und die IRA. Ihre eigenen Texte waren ein starkes Selbstbekenntnis, doch der Track, der ihr weltweiten Ruhm erbrachte, war eine wenig bekannte Prince-Nummer. Und mehr als das Stück selbst war das Video zu „Nothing Compares 2 U“ ein Triumph. O’Connors tränenvolles Gesicht in Großaufnahme war Popmusik in ihrer dramatischsten Form.Sie brachte kurz vor der Platte ein Kind zur Welt, erlitt Fehlgeburten und trennte sich vom Drummer John Reynolds. Die Sängerin hat vieles zu erzählen.

In den kommenden Jahren würde man O’Connor sehen, wie sie im amerikanischen Fernsehen ein Bild des Papstes zerreißt, in Lourdes zum Priester geweiht wird und als hingebungsvolle Mutter in Erscheinung tritt. Es ist wunderbar, sie gefestigt zu sehen, aber die Passion, die sie in diese außergewöhnliche Platte* legte, wird man vermissen.

(Auszug aus „1001 Alben: Musik, die Sie hören sollten, bevor das
Leben vorbei ist“, Edition Olms)

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