Wir schreiben das Jahr 1992 (2536 im buddhistischen Kalender) – Serben und Kroaten schließen Waffenstillstand, Rechte randalieren in Lichtenhagen und Bill Clinton wird gefeierter Präsident der USA.

Mitten in diesem turbulenten Jahr will uns das Major-Label Sony Music tatsächlich erzählen, dass Hiphop mit deutschen Texten ganz groß im Kommen sei. So ein Quatsch. Eine Band nennt sich „Die Fantastischen Vier“ und ihre Songs heißen „Saft“, „Dicker Pulli“ oder „Arschloch“. Hallo? Geht’s noch? Und wie das geht. Mit dem Album „Vier gewinnt“ und der Single „Die da“ stürmen die Schwaben die deutschen Charts und die laufende Clubtournee (Gig im Glashaus für schlappe 8,- DM) wird kurzerhand zur Hallentournee umfunktioniert. Wer die genial bekloppten Texte der 18 Stücke überstanden hat, wird mit einem 10 Minuten langen finalen Tinnitus-Simulationston belohnt, der seinerzeit live durch einen Pistolenschuss am Mikrofon noch etwas authentischer wurde. „Vier gewinnt“ war der Startschuss für die „Fantas“ und für viele andere, die ihnen mehr oder weniger talentiert folgten.

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