„Bank und Bank – das ist noch lange nicht das Gleiche. Es gibt Banken mit funktionierendem Geschäftsmodell, und es gibt Banken ohne funktionierendes Geschäftsmodell. Ebenso gibt es Banken die zocken, und es gibt Banken, die zocken nicht.“ Mit diesen Worten hat sich Burkhard Krake, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bad Salzuflen, jetzt gegen eine pauschale Verurteilung der Finanzbranche gewandt. Auf der Vertreterversammlung seines Instituts im Kurhaus warb der überzeugte Genossenschaftsbanker vielmehr für eine differenzierte Betrachtung. Krake: „Wir haben den Stresstest einer weltweiten Rezession mit Bravour überstanden, weil wir Vorsicht und Umsicht zu unseren wichtigsten Tugenden zählen und weil wir obendrein über ein konkurrenzfähiges Geschäftsmodell verfügen.“

Gleichwohl gilt: Die Folgen der Krise hat auch die Volksbank Bad Salzuflen zu tragen. Nach Ansicht von Burkhard Krake ist dies nicht immer zum Vorteil der Mitglieder und Kunden. Beispiel „Einlagensicherung“: Auf 100.000 Euro will die EU die Absicherung der Kundeneinlagen begrenzen. Krake: „Dies wäre keine Verbesserung der Einlagen-sicherung bei den Volksbanken. Denn: bereits jetzt sind die Guthaben in unserer Bilanz zu 100 Prozent geschützt.“

Kritisch sieht der Bankvorstand auch die unter dem Stichwort „Basel III“ geplanten neuen Eigenkapitalvorschriften für die Banken. Krake: „Hier wird nicht zwischen ‚risikoarmen’ und ‚risikoreichen’ Geschäftsfeldern unterschieden. Das ist ein Webfehler.“ Die privaten und gewerblichen Investoren im Geschäftsgebiet der Bank haben eine Kreditklemme dennoch nicht zu befürchten. „Wir werden unser Kreditangebot aufrechterhalten“, versichert der Bankleiter.

Aufwärts ging es auch mit den Kundeneinlagen, die sich um 4,2 Prozent auf 435 Millionen Euro erhöhten. Nach moderatem Anstieg erreichte die Bilanzsumme der Bank zum Jahresende einen Stand von 592 Millionen Euro.
Dass sich die wieder belebte Geschäftstätigkeit auch im Ergebnis widerspiegelt, zeigt nicht zuletzt die Steuerleistung der Bank. Burkhard Krake: „Wir freuen uns, dass wir mit 1,8 Millionen Euro zur Finanzierung unseres Gemeinwohls beitragen können.“
Alles in allem weist die Bank für 2010 einen Überschuss von 2,9 Millionen Euro aus. Gut 450.000 Euro davon fließen durch Beschluss der Vertreterversammlung (Leitung: Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Rolf-Dieter Weege) als Dividende zurück an die 22.122 Mitglieder (darunter 866 neue Teilhaber).

Dass auch die gewählten Vertreterinnen und Vertreter angesichts dieser Meldungen und Nachrichten mit Kurs und Verwaltung „ihrer“ Bank zufrieden sind, zeigten sie mit ihren durchweg einstimmigen Beschlüssen zur Feststellung des Jahresabschlusses und zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Die Karriere von Prof. Dr. Rolf-Dieter Weege in der genossenschaftlichen Mitverwaltung ist mit diesem Beschluss formal zu Ende gegangen. Insgesamt 13 Jahre – davon zehn Jahre als Vorsitzender –  hatte der Kalletaler dem Kontrollgremium angehört. Zu seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem Amt verlieh ihm Dr. Thorsten Weiland vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband für sein langjähriges Engagement eine Ehrenurkunde.

Ebenfalls aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden waren nach Ablauf der dreijährigen Wahlperiode Christiane Vietmeier (Leopoldshöhe), Ulrich Backhaus (Barntrup), Dr. Michael Roßknecht (Kalletal),Michael Richter (Bad Salzuflen) und Josef Vogt (Bad Salzuflen). Alle fünf wurden von der Versammlung einstimmig wiedergewählt.

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