Zum Unglück zahlreicher großer Künstler gehört es, auf wenige Hits von anno Tobak reduziert zu werden. Bei Live-Konzerten werden dann gern nach dem dritten etwas unbekannteren Titel die Gassenhauer gefordert. Auch Andy Fairweather-Low könnte es so gehen – wäre nicht nahezu jeder Song seiner musikalischen Zeitreise zum Darniederknien.
Die Popnummern “Bend Me Shape Me“ und „If Paradise Is Half As Nice“ waren die großen Hits, die AFL vor rund 40 Jahren, damals noch mit seiner Brit-Boygroup Amen Corner, an die Spitzen der Charts katapultierten. Wenngleich sie auch heute noch fest zum Programm der Fairweather-Low-Konzerte zählen, charakteristisch sind sie dafür nicht. Viel erdiger, bluesiger und beseelter ist sein Repertoire mittlerweile Langjährige Weggefährten, mit denen AFL auf der Bühne stand und im Studio spielte, haben ihre Spuren hinterlassen. Eric Clapton und Chris Barber, Blues und Gospel, Lautes und Leises – von allem ist etwas dabei.
Handgemacht und, spätestens nach dem „Peter Gunn/Wipe Out/ Apache“-Medley auch mitreißend. Andy Fairweather-Low und seine fantastischen Low Riders begeisterten und ließen sich begeistern. Dafür reichte es schon aus, dass das Publikum zu seiner traditionell angehauchten Interpretation des Lobliedes „Will The Circle Be Unbroken“ spontan mitklatschte. Ungewöhnlich für Künstler, die bereits vor 100.000 Zuschauern spielten. Und umso sympathischer. AFL will wiederkommen – wenn er darf…

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