Wie setzt man ein Meisterwerk um, das noch dazu gedanklich von Paul Newman und Elizabeth Taylor prominent besetzt ist? Dem Detmolder Landestheater ist es bravourös gelungen das Meisterwerk „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ von Tennessee Williams neu zu erfinden unter der Regie von Wolfgang Hagemann.

Der steinreiche Großgrundbesitzer „Big Daddy“ Pollitt (Henry Klinder) will seinen 65. Geburtstag feiern. Beim Zusammentreffen der Familie beginnt die Auseinandersetzung um das Erbe des krebskranken Patriarchen, der als einziger nichts von seiner Krankheit weiß. Der älteste Sohn Gooper (Philipp Baumgarten) und seine Ehefrau Mae (Anna Katharina Schwabroh), die zum sechsten Male schwanger ist, möchten den jüngeren Bruder Brick (Markus Hottgenroth) vom Erbe ausschließen, da sich dieser dem Alkohol zu- und seiner Ehefrau abgewandt hat.

Bricks Ehefrau Maggie (Ewa Rataj) kämpft unbeirrt um ihre Ehe obwohl dessen homoerotische Neigungen zu seinem durch Selbstmord verstorbenen Freund Skipper eine wirkliche Annäherung verhindern. Aber das ist nicht die einzige unbequeme Wahrheit, die die vermeintlich intakte Großfamilie erschüttert. Die Frage, wer eigentlich wen liebt oder jemals geliebt hat, bleibt im Raume stehen. In dem sehenswerten und nachdenklich machendem Stück spielen außerdem Joachim Ruczynski als Doktor Baugh und Recado Koppe als Reverend Tooker in zwei Nebenrollen.

Kurt M.: „Das Stück gefällt mir sehr gut, weil es die ganze Verlogenheit der amerikanischen Gesellschaft widerspiegelt und die Überheblichkeit der Geldleute zeigt.“

Petra A.: „Das Thema berührt mich. Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung auf der Bühne die Zuschauer mehr und mehr mitnimmt“.

Christina P.: „Es zieht sich etwas, die Hauptdarstellerin hat sich ein paar Mal verhaspelt, gut dass das Stück später an Fahrt gewinnt.“

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