Romantisch begann sie, tragisch endete sie: Die Liebesgeschichte eines älteren Mannes mit einer jungen Frau, die der Künstler Dieter Grell in der Bad Salzufler Stadtbücherei präsentierte. Diesmal war es eher eine gelungene Rezitation als ein Ein-Personen-Stück. Der studierte Germanist, Schauspieler und Musiker widmete seine Geschichte „Klingschor“ dem Schriftsteller Hermann Hesse, der 1919 das Buch „Klingsors letzter Sommer“ schrieb. Grells Protagonist Klingschor versucht zehn Jahre nach dem tragischen Ereignis, dem Vater der jungen Frau einen Brief zu schreiben. Hintergrund: sowohl Hesses Liebe – als auch die daraus resultierende Geschichte „Klingschor“ – hatte kein gutes Ende.

Leiterin Regine Linke und der Förderverein der Bücherei begrüßten die Gäste. „Die Geschichte des Filmkomponisten Klingschor in der Jetztzeit habe ich der Hesse-Geschichte oben drauf gesetzt“, verriet Grell dem SALZSTREUNER. „Inspiriert hat mich auch „Das Glasperlenspiel“, das aber für eine Aufführung zu komplex ist“, sagte Grell. Der Herforder hätte sich auch vorstellen können, Filmmusik zu komponieren statt Schauspieler zu werden. Was zur Untermalung seines Stückes vom Band lief, war im übrigen selbstkomponiert und gespielt. Autobiographisch sei nichts an der Story, versichterte Grell, er habe lediglich auch in Agra in einer Pension mit kleinen Balkönchen übernachtet und auch die von Hesse beschriebene Wanderung nachgetan

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