Dem Einen stinkt’s gewaltig, mancher qualmt vor Wut und wieder andere lassen schon mal Dampf ab. Zum Jahresbeginn 2013 soll es in Nordrhein-Westfalen ein neues Nichtraucherschutzgesetz geben – mit einem vollständigen Rauchverbot in Restaurants, Kneipen, in Biergärten und Festzelten und sogar bei geschlossenen Veranstaltungen. Das Thema wird im Landtag gerade eifrig diskutiert. Während die Einen auf über 3.000 Todesfälle jährlich durchs Passivrauchen verweisen, kritisieren die Anderen die Regelungswut und den Eingriff in die Freiheiten. Raucher oder Nichtraucher – das spaltet oft genug Feiern, Restaurantbesuche oder den gemütlichen Abend mit Freunden; spätestens wenn sich die halbe Party vor die Tür verlagert, wo der Aschenbecher steht. Mancher sieht bei dem Thema auch Rot: Nämlich besonders die Gastronomen, die sich auf die bisherige Gesetzgebung verlassen haben und in spezielle Raucherbereiche investiert haben. In Halle – auf der anderen Seite des Teutoburger Waldes – griffen Kneiper zu drastischen Mitteln und verhängten (zumindest symbolisch) ein pauschales Lokalverbot für grüne Parteimitglieder. Dabei wird selbst in Düsseldorf in der Diskussion schon vereinzelt zurückgerudert: Von einer „Übergangslösung“ für die neu errichteten Raucherräume in Kneipen ist die Rede und auch das Verbot für geschlossene Gesellschaften und Biergärten solle noch mal überdacht werden. Insofern sind die Hoffnungen auf ein totales Rauchverbot in NRW vielleicht verfrüht, ebenso wie die schlimmsten Befürchtungen. In Bad Salzuflen hat sich nach den Erfahrungen von Wirten und Verwaltung das bisherige Nichtraucherschutzgesetz weitgehend bewährt; große Klagen kamen weder von Rauchern noch von Nichtrauchern oder Wirten. Kontrollen gab es immer wieder, einzelne Verstöße wurden auch schnell geahndet. Was allerdings immer mehr kommt, sind Klagen von Anwohnern, wenn vor einer Kneipe „gelärmt“ wird – das dürfte bei einem totalen Rauchverbot nicht gerade weniger werden … Sollte ein entsprechendes Gesetz für 2013 in Kraft treten, wird man sich in der Silvesternacht immerhin überlegen, ob es denn nicht wirklich die „letzte Zigarette“ war, die man gerade geraucht hat…

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