Stadteschichte
Salzuflens Anfänge als Bad

Salzuflen stand im 18. Jahrhundert vor großen Problemen.

Die Salzsiederei, einst wichtigster Geldbringer der Stadt, warf zu wenig Gewinn ab. 1817 machte der damalige Medizinalrat Heinrich Hasse deshalb den Vorschlag, die Solequellen zu Heilzwecken zu nutzen: Für Wannenbäder und zum innerlichen Gebrauch nach dem Vorbild der 20 Jahre zuvor entstandenen Nord- und Ostseebäder.

Im Pumpenhaus auf dem Salzhof schlug 1818 die Geburtsstunde des Heilbades – mit drei Wannen für Honoratioren und zwei für geringere Leute.
Zunächst ließ der Erfolg auf sich warten, denn das Heilbad mitten in der lauten, dreckigen und dampfenden Saline war nur wenig ansprechend. Die fürstliche Regierung mutmaßte: „Ein größeres Bad wird Uflen doch nie.”

Doch 1855 brannte das hölzerne Pumpenhaus nieder und die 1.200 Taler aus der Brandversicherung investierte man in ein richtiges Badehaus, das gegenüber der Saline errichtet wurde (heute steht hier die Post). Damit kam der Aufschwung des Bades: Ab 1870 wurde die Salzufler Sole auch zum Trinken angeboten – 1879 wurde das Badehaus II an der Bismarckstraße errichtet und es entstand an der Osterstraße das erste Kurhaus (Parkhaus Ostertor). 1895 wurde das Woldemarbad am Rosengarten gebaut, 1899 begannen die Arbeiten am heutigen Kurhaus. In den folgenden Jahren kamen Inhalatorium, Leopoldbad, Badehaus V (gegenüber dem RehaVital), Kurparksee und Badehaus VI (Roter Platz) hinzu. Von den ursprünglich knapp 2.000 Bädern pro Jahr stieg die Zahl auf mehr als 220.000 Bäder im Jahr 1913.

Salzuflen erreichte Platz fünf der Heilbäder Deutschlands – am 14. April 1914 erfolgte die Verleihung des Titels Bad durch den lippischen Fürsten.

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