Neulich öffne ich die Augen, und die Frau aus der Manuel-Neuer-Werbung liegt vor mir auf der Couch. „Wenn du willst, kannst du alles haben. Dann bin ich gar nicht deine Freundin, sondern …“
„Halt!“ schreie ich. „Auf keinen Fall Manuel Neuer!“
„Wieso? Hast du was gegen ihn?“
„Nein, aber was gegen die Werbung! Ist doch typisch: Frauen, Sex und Dosengesöff – auf das wird Mann reduziert!“
„Wie wär’s dann mit dem Ostfriesen aus der Giotto-Werbung?“
„Du meinst den: ‚Und was ist mit Teehee?’-Deppen?“
„… oder Onkel Dittmeyer? Oder den Seitenbacher-Müsli-Sprecher:
‚Woischd Karl …’“

Sie zählt tatsächlich die fürchterlichsten Horror-Werbegestalten auf, die meine Ohren je malträtiert haben.
„Dann doch lieber das HB-Männchen. Das war noch gute Werbung.“ Aber bevor mein Gegenüber in die Luft geht, frage ich schnell: „Kann ich mir nur Nervensägen aussuchen?“
„Nein, ich sagte doch: Wenn du willst, kannst du alles haben!“
„Ich ließe mir gern von Angela und Siegmar den Unterschied zwischen CDU und SPD erklären.“
„Das sind aber zwei! “
„Ist das nicht egal?“ Aber dann stelle ich mir beide nacheinander auf meinem Sofa vor und sage kleinlaut:
„Ich glaube, dann nehme ich doch lieber Manuel Neuer.“
Zum Glück betritt im selben Moment meine Frau das Zimmer, und der ganze Spuk ist verschwunden.

Bis zur nächsten Werbepause.

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