Fotos: Wilfried Schwerter

Die Salze-Regulierung

Von Januar 1976 bis Juni 1985 – also fast zehn Jahre lang – zog sich schon einmal eine Großbaustelle durch die Salzufler Innenstadt: Damals entstand der Salzeverlauf, den wir heute kennen und an dem Einheimische und Besucher oft und gerne entlangschlendern. Vorausgegangen waren knapp 40 Jahre für Vorplanungen – denn die Salze verwandelte die Salzufler Innenstadt früher regelmäßig in Klein-Venedig.

Zunächst infolge des Zweiten Weltkrieges verschoben, wurden die Planungen nach schweren Hochwassern 1948 wieder aufgenommen. Nach dem Begadurchstich wurde dann erst in den 1960er Jahren endlich ein konkreter Plan für die Salzeregulierung erstellt, der 1971 genehmigt wurde. Darin enthalten: Ein kompletter Umbau des Flusslaufes von der Konzerthalle bis zur Einmündung in die Bega hinter der Bahnhofstraße – Gesamtvolumen 9,249 Millionen D-Mark, davon kamen 5,3 Millionen Mark aus Mitteln des Landes und des Bundes. Parallel dazu wurden ebenfalls neue Kanäle angelegt, um künftige Wassermengen abzuleiten, so dass insgesamt mehr als 15 Millionen Mark verbaut wurden.

Im Januar 1976 begannen die Arbeiten am ersten Bauabschnitt „Bleichstraße – Dammstraße” (der in der Chronologie der Planung eigentlich erst der fünfte und letzte Bauabschnitt war). Herzstück und zugleich die aufwändigsten und teuersten Abschnitte waren aber die, die entlang der Steege und der Unteren Mühlenstraße führten. Denn Letztere wurde überhaupt erst neu angelegt, während die dortigen alten Fachwerkhäuser verschwanden und die Salze in ihrem Flussbett verlegt wurde. Im nächsten Jahr wird die Schnittstelle „Steege / Wenkenstraße / Am Markt” übrigens erneut zur Baustelle: Wenn die Stadtwerke ihre Fernwärmeleitung unter der Salze hindurch verlegen müssen.

Ende 1985 war man in der Stadt froh: Es ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, die Hochwassergefahren zukünftig so gering wie möglich zu halten. Der Wunsch wurde Wirklichkeit: Klein-Venedig hat es seitdem durch die Salze nicht wieder gegeben …

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