Man mag ihn, oder man mag ihn nicht. Dietmar Wischmeyers Duktus als deutlich zu beschreiben, wäre eine hoffnungslose Untertreibung.

Wenn der Niedersachse als Günther, der Treckerfahrer eine Hochzeitsgesellschaft auf dem Lande beschreibt, sich als kleiner Tierfreund in die Gedankenwelt der Waldbewohner hineinversetzt oder als Wischmeyer über Ü30-Partys, versnobte Gutmenschen (mit minimalem ökologischen Fußabdruck) und Handwerker ablästert, dann wird er mehr als deutlich. Wischmeyer ist zotig und grob, grantig und derb, rücksichtslos aber auch ein hervorragender Beobachter und ein begnadeter Formulierer. Nicht die Pointe, sondern die Beschreibung von Typen und Schrulligkeiten ist ihm wichtig. Wischmeyers Boshaftigkeiten kamen im gut gefüllten Kur- und Stadttheater hervorragend an. Seine Deutschen Helden muss man nicht lieben; es reicht, wenn man sich über sie amüsieren kann. ta

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