Fotos: Sammlung Meinardus, Montage: so
Fotos: Sammlung Meinardus, Montage: so

Das Salz in der Stadt

Das Salz hat unserer Stadt nicht nur seinen Namen gegeben, sondern einst auch Reichtum beschert. 1945 endete die Tradition der Salzgewinnung in Bad Salzuflen.

Auf dem heutigen Salzhof standen vermutlich die ersten Häuser der Sälzer, der Siedemeister und Salzwerk-Arbeiter. Hier, an der Salze, waren auch die vielen Siedepfannen in Betrieb, in denen das salzhaltige Wasser verdunstete und das Salz übrig blieb. Für den Betrieb wurde so viel Holz benötigt, dass sich der Waldbestand um Salzuflen bedrohlich reduzierte. Erst mit dem Bau der ersten Gradierwerke ab 1767 wurde die Siederei verbessert und weniger Holz gebraucht.

Bis in die 1920er-Jahre stand auf dem Salzhof die Saline Bad Salzuflens. Was zuvor einzelne Sälzer erarbeitet hatten, wurde ab 1766 durch die gräfliche Rentkammer in professionellere Strukturen gebracht. Doch gegen die billigere Konkurrenz vermochte sich das Salzufler Salz dennoch nicht durchzusetzen – parallel zum Aufstieg des Bades ab 1818 ging die Produktion des weißen Goldes zurück.

1926 begann man mit dem Abriss der maroden Saline – die Industrie-anlage im Stadtkern passte nicht ins Bild des mondänen Weltbades der Zwanziger. Zunächst wurden die Siedehäuser abgerissen – nur der hölzerne Turm der Paulinenquelle blieb stehen. Erst 1933 begann man, die Quelle neu einzufassen: Architekt Rudolf Günther und Künstler Gustav Reitner entwarfen das heute noch existierende Brunnenhaus mit seinen Reliefs, die auf die gute alte Zeit der Salzgewinnung verweisen.

Den Salzhof als zentralen Platz gestaltete man nun auch neu: Mit futuristischen Lampen stand die Neugestaltung zunächst im krassen Gegensatz zum hölzernen Pumpenturm. Die Salzproduktion konnte sich noch bis 1945 halten. Auf dem Betriebshof des Staatsbades wurde das letzte Salz gesiedet. Heute steht hier das VitalZentrum – in gewisser Weise wirkt das Salz also nach wie vor an dieser Stelle …

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