Robert Erzenjak (Stadt Bad Salzuflen), Frank Lohmeier, Tobias Elsner (beide Stadtwerke) und Thomas Meise (Stadt Bad Salzuflen) freuen sich auf die Fertigstellung der Anlage (v.l.n.r.).
Robert Erzenjak (Stadt Bad Salzuflen), Frank Lohmeier, Tobias Elsner (beide Stadtwerke) und Thomas Meise (Stadt Bad Salzuflen) freuen sich auf die Fertigstellung der Anlage (v.l.n.r.).

Die Stadtwerke Bad Salzuflen installieren im Auftrag der Stadt Bad Salzuflen eine große Photovoltaikanlage auf dem Gelände des städtischen Klärwerks. Für die Stadt eine wichtige Basis, um Energie einzusparen und langfristig kalkulieren zu können. Darüber hinaus reduziert der Einsatz umweltfreundlicher Technologien den Schadstoffausstoß entscheidend. Die Anregung zum Bau der Anlage kam von einem Mitarbeiter der Stadt Bad Salzuflen.

Auf einer Fläche von rund 4.000 m² wird auf dem Betriebsgelände des Klärwerks in der Ziegelstraße eine Photovoltaik-Freiflächenanlage installiert. Das Sonnenkraftwerk ist für eine Spitzenleistung von etwa 500 Kilowatt konzipiert. Durch die umweltfreundliche Stromerzeugung werden jährlich etwa 223.000 kg CO2 in Bad Salzuflen eingespart. Die Gesamtsumme der Investition beträgt rund 600.000 Euro.

„Mit unserem Energiekonzept wollen wir gezielt die Strom-Eigenerzeugung in Bad Salzuflen erhöhen“ freut sich Geschäftsführer Volker Stammer über die Neuanlage. „Wir erzeugen bereits rund 30% des Strombedarfs selbst, bis 2022 wollen wir die Hälfte selbst erzeugen“ so Stammer weiter.

Besonders ist bei dieser Photovoltaikanlage eine Ausrichtung der fast 2.000 Kollektoren nach Ost und West. Typisch ist für Freiflächenanlagen üblicherweise eine Ausrichtung nach Süden. In diesem Fall hat das einen wirtschaftlichen Hintergrund, weiß Frank Lohmeier, Vertriebsleiter der Stadtwerke: „Wir haben die Verbrauchsstruktur des Abwasserwerkes analysiert, eine Ost-West Ausrichtung passt am besten zum Stromverbrauch, denn der Strom verbleibt zu 100% im Klärwerk.“

Die Anlage wird von den Stadtwerken Bad Salzuflen gebaut und betrieben. Die Stadt Bad Salzuflen zahlt hierfür eine Pachtgebühr, der Vertrag hat eine Laufzeit von 18 Jahren. Dieses Modell heißt bei den Stadtwerken „EnergieDach“ und kann auch im Privat- und Gewerbebereich genutzt werden. Bisher haben die Stadtwerke bereits 60 Anlagen auf Bad Salzuflens Dächern installiert.

Die Photovoltaikanlage am Klärwerk wird noch im November fertig gestellt. Dann erzeugt sie pro Jahr rund 410.000 Kilowattstunden Strom, dies entspricht dem Bedarf von rund 150 Haushalten. In der Kläranlage werden hierdurch 20% des benötigten Stroms gedeckt. Den Anstoß zum Bau gab ein Verbesserungsvorschlag von Robert Erzenjak, Abwassermeister in der städtischen Kläranlage.

„Es war uns wichtig, eine preiswerte und klimaschonende Versorgung zu wählen. Da die Stadtwerke die Wartung und die Reparatur der Photovoltaikanlage übernehmen, ergibt sich ein sehr wirtschaftlicher, sauberer und zuverlässiger Betrieb. Unser Klärwerk hat hinsichtlich Energieeffizienz durchaus Vorbildcharakter“, freut sich Thomas Meise, Fachdienstleister Tiefbau der Stadt Bad Salzuflen. Auch finanziell dürfte die Photovoltaikanlage ein Erfolg werden. Die Stadt rechnet selbst bei gleichbleibenden Stromkosten mit einer jährlichen Rendite von 10.000 Euro. Sollten die Stromkosten steigen, fiele diese entsprechend höher aus.

Das Energiekonzept im städtischen Klärwerk basiert zum Großteil auf erneuerbaren Energien. „Bereits im Jahr 1999 haben wir ein Klärgas-Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen“ weiß Tobias Elsner, Abteilungsleiter Energiedaten und Wärmemanagement der Stadtwerke. „Die Maschine erzeugt Strom und Wärme aus dem anfallenden Klärgas. Die Wärme und der Strom werden nicht nur für das Klärwerk, sondern auch für die Objekte im Wohngebiet Ziegelstraße verwendet“ so Elsner weiter.

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