Da sage noch einer, in Bad Salzuflen gehe alles etwas langsamer: Keine drei Wochen nach der Vorstellung der Ausbaupläne für die Osterstraße und den Platz Am Markt wurde vergangene Woche der Baubeschluss gefasst. Allerdings ohne die beiden umstrittenen Punkte „Stadttor” und „neuer Pusteblumen-Brunnen”.

Der Standort des früheren Ostertores (auf Höhe Buchhandlung Maschke) soll künftig lediglich durch Markierungen im Pflaster angezeigt werden. Blumenhochbeete werden hingegen die Einfahrt in den verkehrsberuhigten Bereich der Innenstadt deutlich machen. Zudem wird auf dem alten Marktplatz der Marktbrunnen weiter in die Mitte rücken. Auf einem Podest soll er besser wirken und so auf die alte Funktion des Platzes verweisen.

Gegen die Entrée-Funktion, durch Schaffung eines neuen Tores, hatte es in der Stadt, und vor allem in den sozialen Medien, eine Art Aufschrei gegeben. Einzelne machten sich sogar die Mühe, für die Gestaltung des Tores gestalterische Gegenvorschläge zu machen. Schließlich mochte jedoch wohl kein Politiker den Ärger und das Unverständnis der Bürger riskieren, weshalb das Projekt einstimmig ohne Tor beschlossen wurde.
Dabei überlagerten die Diskussionen um Tor und Brunnen fast die restliche Planung: Das Pflastermaterial der Steege wird sich künftig bis zum Ostertor ziehen – mit ebenerdigen Eingängen zu fast allen Gebäuden. Auf Höhe des Stadtcafés wird eine Busspur (ähnlich der vorhandenen am Herforder Tor) mit der neuen barrierefreien Haltestelle Innenstadt entstehen. Da hier kein Rendezvous von sechs Bussen vorgesehen ist, bleibt eine der beiden Busspuren jeweils für den Durchfahrtsverkehr frei.

Größte Gewinner der Umgestaltung, die (wenn alles klappt) im Sommer beginnen und vor dem Sommer 2018 beendet werden soll, könnten die Gastronomen werden: Durch eine Umgestaltung der Flächen erhalten Lokale wie Lebenslang, Klar Text und Toro Blanco die Möglichkeiten, künftig mehr Außenplätze anbieten zu können. Auch in der Osterstraße soll sich die Situation zwischen Fußgängern, Rad- und Autofahrern, Falschparkern und Lieferverkehr deutlich entspannen. Dafür dürften allerdings nach Abschluss der Arbeiten noch einige verkehrserzieherische Maßnahmen (z. B. mit Strafzetteln) notwendig werden, wenn man sich die derzeitigen Wild-West-Verhältnisse dort anschaut.

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