Katharina Thierfelder lebt seit achtzehn Jahren als Wahl-Salzuflerin am Asenberg. Mit sechzehn hat sie in unserer Stadt die große Liebe und wenig später auch ihre Berufung als Kosmetikerin gefunden. Mittlerweile ist sie glücklich verheiratet und Inhaberin des Scaria-Wellness-Studios in der Parkstraße. Durch den Lockdown ist die aktuelle Zeit auch für Katharina viel zu ruhig geworden – vor allem beruflich. Doch sie weiß sich zu beschäftigen.
Hallo Katharina, als Salzuflerin nutzt du in deinem Instagram-Account den Hashtag #imherzenimmersauerländer. Wie passt das zusammen?
Ich komme aus dem Hochsauerlandkreis. Genau genommen aus einem Tausend-Seelen-Dorf in der Nähe von Brilon. Ich bin ein richtiges Dorfkind.
Und dennoch fühlst du dich in Bad Salzuflen wohl. Was schätzt du an der Stadt?
Die Vielfalt. In der Innenstadt spielt das Leben mit den Kneipen, Restaurants und Stadtfesten. Auf der anderen Seite gibt es hier Ruhe und viel Natur. Zum Beispiel im schönen Kurpark und in den Wäldern.
Du läufst und läufst und läufst. Wie bist du dazu gekommen?
Eigentlich war es eine Schnapsidee. Mein Schwiegervater läuft seit dreißig Jahren jeden Tag. Vor einigen Jahren waren wir gemeinsam im Urlaub und ich habe ihm bei einem Glas Wein versprochen, eine Runde mitzulaufen. Ich weiß nicht, was schlimmer war, der gemeinste Muskelkater meines Lebens oder das angeknackste Ego, weil ich nach vier Kilometern zusammengebrochen bin. Mich packte dann aber der Ehrgeiz. Im nächsten Urlaub wollte ich es besser machen. Zum Ehrgeiz kam der Spaß hinzu und so bin ich eben dabeigeblieben.
Wie viele Kilometer läufst du am Tag und in der Woche?
Dreimal in der Woche und dann meistens fünf bis zehn Kilometer. Am Wochenende gerne auch mal mehr.
Auf Instagram zeigst du auch deine Hündin Frieda. Schafft sie dieselben Strecken?
Frieda ist eine fast 8-jährige Basset-Dame. Wer uns kennt, weiß, dass wir für eine Runde um den Kurparksee auch gern mal eine Stunde brauchen. Ich habe anfangs versucht, sie zum Joggen zu animieren, aber wir waren beide nicht sehr glücklich damit. Also gehen wir lieber spazieren oder machen Mantrailing – in ihrem Tempo. Sie ist halt sehr stur und gemütlich. Und um ihre Gelassenheit beneide ich sie manchmal.
Wo läuft es sich am besten in Bad Salzuflen?
Es gibt viele tolle Strecken. Ich laufe nach der Arbeit gern im Landschaftsgarten, weil ich den direkt vor der Tür habe. Am Wochenende ist es mir dort aber zu voll. Da bin ich dann eher am Obernberg oder in den Feldern bei Retzen unterwegs.
Was war der ungewöhnlichste Ort, an dem du bisher gelaufen bist?
2019 bin ich den A46-Run auf einem neuen Autobahnteilstück gelaufen – über die höchste Autobahn-Talbrücke in NRW. Der Lauf fand in meinem Heimatort statt, daher traf ich unterwegs alte Bekannte und Freunde. Auch meine Familie war auf der Strecke verteilt. Ein echter Heimatlauf.
Hast du noch mehr Hobbys?
Üblicherweise bin ich zum Klettern regelmäßig in der Boulderhalle in Bad Oeynhausen. Leider ist diese nun durch den Lockdown geschlossen. So wie auch das Fitnessstudio, in dem ich sonst mit meinem Mann trainiere.
Auf Instagram sieht man dich auch beim Freiluft-Klettern in der Schweiz. Gibt es Grenzen für dich?
Es ist schon vorgekommen, dass ich mich in einem Klettersteig überwinden musste, um weiter zu gehen. Oder dass ich stundenlang einen Berg hochgekraxelt bin und mich gefragt habe: „Warum tue ich mir das eigentlich an?“ Aber die Natur und die Ruhe tun mir einfach gut und der entspannte Teil kommt dann bei Kaiserschmarrn und Bier auf der Almhütte.
Wie motivierst du dich immer wieder aufs Neue beim Sport?
Zurzeit motivieren mich virtuelle Wettkämpfe, da keine echten Läufe stattfinden. Am meisten gefallen mir Spendenläufe, bei denen die Prämien oder Startgelder in soziale Projekte fließen. Da fühlt sich der Lauf noch besser an, denn dann trainiere ich für einen guten Zweck. Die Überlegung ist schon länger da, so einen Lauf auch für ein Salzufler Projekt zu starten. Vielleicht klappt das bald.
Hast du einen Tipp für Anfänger?
Geht es ruhig an, setzt euch realistische Ziele und kauft euch vernünftige Schuhe!
Wie gehst du mit der Pandemie um?
Zweimal Lockdown bedeutet auch, dass ich zweimal mein Geschäft schließen musste. Von hundert runter auf null, ohne zu wissen, wie es weitergeht. Das ist eine beängstigende Situation, die an den Nerven kratzt. Ich kann mich aber glücklich schätzen, eine Familie, Freunde und einen tollen Ehemann zu haben, die mir immer den Rücken stärken und für mich da sind.
Hast du einen Pandemie-Tipp?
Schaltet zwischendurch mal das Handy aus und unterhaltet euch.