Achtung: Diese Veranstaltung wurde aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung von Coronavirus-Infektionen kurzfristig abgesagt.
Dass sich der Volkszorn sogar am Grill eines Tennisclubs entzünden kann, zeigt die Dramödie Extrawurst von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob. Aus einer Formsache entbrennt zunächst eine Grundsatzfrage und schließlich ein Konflikt, der sogar den Tennisclub spalten könnte. Die Extrawurst als Indikator der aufgewühlten Volksseele wird hoffentlich am 19. Februar in der Konzerthalle serviert.
Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deut-schen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstim-men. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dür-fen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Denn: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit ein-räumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft? Immer tiefer schraubt sich der kleine Konflikt um den Grill in die Beziehungen der Mitglieder. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, ‚Gutmen-schen‘ und Hardliner frontal aufeinander. Und allen wird klar: Es geht um mehr als einen Grill… Es geht darum, wie wir zusammenleben. Zumal die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ durchaus fließender sind als man denkt …
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