Jakob Pius Erdmann Sandlitz – schon der Name atmet Vergangenheit. Ein Protagonist, dessen Aufzeichnungen aus den mittleren dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zunächst keineswegs in die Literatur zu drängen scheinen. Aber dieser Mann ist ein kluger, unbeirrbar freier Geist, ein exzellenter Beobachter und geschliffener sprachlicher Stilist. Einer, der sich vom Zeitgeist nicht vereinnahmen lässt. Und mit zwingender innerer Notwendigkeit endlich aus der Rolle des bloßen Zeitzeugen heraustritt, um zum verdeckten Akteur zu werden. In der Heimlichkeit seines persönlichen Widerstands begegnet er der Jahrzehnte jüngeren S. Aus dem hochkultivierten älteren Herrn entwickelt sich bald ein zäher Kämpfer. „Mein Freund, du lebst in einer Welt, die außer Plötzlichkeiten kaum etwas anzubieten hat. Ist dir das noch nicht aufgefallen? Die planbare Epoche hat abgedankt.“

Über Hannes Sonntag
Als Autor ist Hannes Sonntag bisher nicht in Erscheinung getreten. Er ist eine jener außergewöhnlichen künstlerischen Doppelbegabungen. Und nur eine der beiden möglichen Perspektiven – hier die Spielart des konzertierenden Pianisten – war der Öffentlichkeit bislang zugänglich. Sein umfangreiches literarisches Werk dagegen wartet auf Entdeckung.

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