Am Sonntag, 2. Oktober endet um 16.30 Uhr die Reihe Musik für Spaziergänger in der zum Erntedankfest geschmückten Kirche zu Bergkirchen. Zu Gast ist die aus Serbien stammende Pianistin Dina Stojilkovic, die mit zwei großen Zyklen des romantischen Klavierrepertoires auch im Rahmen der diesjährigen Konzerte mit der Hochschule für Musik Detmold spielt.

Die beiden Komponisten Enrique Granados und Modest Mussorgsky haben vieles gemeinsam. Vor allem vereint sie eines: Ihr Nationalstolz, den sie jeweils versuchten in ihrer Musik zum Ausdruck zu bringen. Beide schrieben jeweils einen großen Klavierzyklus, bei dem sie sich von bildender Kunst inspirieren ließen.

Es ist vor allen Dingen das gigantische Orchesterfinale mit dem Titel „Das große Tor von Kiew“, das Mussorgskys Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ zu einer regen Beliebtheit verhalf. Ursprünglich steht das Werk jedoch als Teil eines großen Ganzen für Klavier geschrieben. Mussorgsky berief sich dabei auf Aquarelle, Zeichnungen und Skizzen seines Maler-Freundes Victor Hartmann. Beide verband eine Seelenverwandtschaft miteinander. Als Hartmann starb, wurde eine Gedenkveranstaltung ihm zu Ehren ausgerichtet, die Mussorgsky zu seinem Zyklus inspirierte.

Genauso wie dieser in seiner Musik die „Russische Seele“ ergründen wollte, war es auch Enrique Granados ein Anliegen, die spanische Identität in seiner Musik auszudrücken. Sein aus vier Teilen bestehendes Klavierwerk Goyescas „Los majos enamorados“ verarbeitet auf kongeniale Weise das Werk des spanischen Malers Francisco Goya, dem er sich sehr verbunden fühlte. Die Musik erzählt von einem Madrid des 18. Jahrhunderts, mal aufbrausend leidenschaftlich, mal lyrisch poesievoll. Auch nach seiner Entstehung diente das technisch anspruchsvolle Werk, das zum Teil improvisatorischen Charakter hat zahlreichen Künstlern als Inspiration: Die mexikanische Liedermacherin Consuelo Velázquez nutzte bei ihrem Lied „Bésame Mucho“ den Zyklus als Vorlage.

Eintrittskarten für 10,-/15,-/20,- € kann man unter karten@bergkirchen.net bestellen oder an der Tageskasse ab 15.30 Uhr kaufen. Weitere Informationen erfährt man unter www.bergkirchen.net

Dina Stojilkovic erhielt mit sechs Jahren ihren ersten Klavierunterricht von ihrer Mutter. Anschließend absolvierte sie die musikalische und pianistische Grundausbildung am Musikgymnasium in Kragujevac in den Klassen von Natalja Tomic und Sanja Lukovac. Nach ihrem Unterricht in Serbien setzte sie ihre Ausbildung in Deutschland fort. Zunächst schloss sie ihren Bachelor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover bei Bernd Goetzke und Ewa Kupiec ab. In dieser Zeit wurde sie durch mehrere Stipendien unterstützt, u.a. von der „Akademik Srejovic“ der Stadt Kragujevac, der Yehudi Menuhin Stiftung – Live Music Now und dem Förderkreis Stipendium Hannover. Im Jahr 2017 begann sie an der Hochschule für Musik Detmold ihren künstlerischen Master in der Klasse von Alfredo Perl, den sie 2020 beendete. Derzeit studiert sie noch einen musikpädagogischen Masterstudiengang mit Hauptfach Klavier bei Triantafyllos Liotis.

Dina Stojilkovic hat umfassende Erfahrungen als Solistin und als Ensemble-Musikerin. Sie trat u.a. in Deutschland, Russland, Serbien, Niederlande, Mazedonien und Kroatien auf und spielte merhfach als Solistin mit dem Kammerorchester „Dusan Skovran“ und dem Sinfonieorchester in Nis.

Sie gewann zahlreiche Preise auf nationalen und internationalen Wettbewerben, wie den Ersten Preis beim nationalen Wettbewerb junger Musiker „Petar Konjovic“ unter der Schirmherrschaft des EMCY, einen Ersten Preis beim internationalen Wettbewerb baltischer Staaten in St. Petersburg, einen Sonderpreis der internationalen Jury als aussichtsreichste junge serbische Pianistin auf dem Wettbewerb Isidor Bajic 2012 in Novi Sad. Auf dem Wettbewerb der serbischen Musik- und Ballettschulen 2013 wurde Dina Stojilkovic mit dem Ersten Preis und dem Grand Prix ausgezeichnet.

Auf Meisterkursen lernte sie u.a. von Juriy Kot (Kiew), Nina Makarova (Moskau), Rita Kinka (Novi Sad), Aleksandar Madzar (Hamburg, Brüssel), Konrad Elser (Lübeck), Arbo Valdma (Köln) und Ivan Klansky (Prag).

(Text und Bild: Kirchengemeinde Bergkirchen)

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