Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. So oder so ähnlich lässt sich wohl die Erwartungshaltung des geneigten Tom-Waits-Fans ausdrücken, wenn der Meister aller Klassen und Genres mal wieder zu Feder und Instrumenten greift.
Denn die Songs des kauzigen Kaliforniers sträuben sich gegen jede Hörerwartung, kreuzen unterschiedliche Musikstile wie Jazz, Blues, Industrial oder Rock und überraschen jedes Mal aufs Neue. Als musikalischer Avantgardist blieb Waits den großen kommerziellen Sphären meist fern. Den Erfolg mit seinen Stücken überließ er Künstlern wie Rod Stewart, Coldplay und Bruce Springsteen.
Eine Tribute-Show für einen so vielschichtigen Künstler aufzuziehen, ist ebenso komplex wie die Waits-Diskografie selbst. Einen Versuch ist es aber allemal wert. Dieser Auffassung sind auch Silvia Salzbauer und Peter Hohenecker. In seinem Programm Tom Waits – ein Versuch interpretiert das Duo die Songs des musikalischen Querdenkers einzig mit Klavier und Stimme. Dem kreativen Waits-Effekt tut das keinen Abbruch – im Gegenteil.
Das Konzert im Umweltzentrum ist für die Naturbühne geplant, bei Regen geht es in die Remise.