Zum Jubiläumsjahr „50 Jahre Großgemeinde“ erstellt das Stadtarchiv Bad Salzuflen eine Ausstellung, die die Ereignisse, Vorgänge und Folgen der Kommunalen Verwaltungs- und Gebietsreform des Jahres 1969 für Lippe und für die neu gebildete Stadt Bad Salzuflen beleuchtet.

In allen westdeutschen Bundesländern bewegten ähnliche Reformen ab Mitte der 1960er Jahre die Gemüter, vor allem auf dem Lande. In traditionsreichen Dörfern sorgten sich Menschen um den Verlust ihres Ortsnamens, Kommunalpolitiker bangten um ihr Mandat und ehrenamtliche Bürgermeister um ihr Amt. Mit der Reform wollten die Länder eine bessere Infrastruktur und mehr Gerechtigkeit schaffen – „Chancengleichheit“ war ein politisches Schlagwort jener Zeit.

In NRW vollzog sich die Neugliederung in zwei Phasen, die lippischen Landkreise Lemgo und Detmold war gleich in der ersten Runde mit dabei:1969 entstanden im Kreis Lemgo aus 75 Einzelgemeinden 8 Großkommunen, der Detmolder Raum wurde ein Jahr später neu strukturiert und schließlich beide im Jahr 1973 zum Kreis Lippe zusammengefügt.

Daran erinnert die historische Schau auf Rolltafeln, die als Wanderausstellung des Arbeitskreises der lippischen Archivare geplant wird und in Bad Salzuflen ihre erste Station haben wird.

Einer allgemeinen Darstellung der Reformabläufe im ganzen Raum Lippe stehen im gleiche Umfang Tafeln gegenüber, die die besonderen Aspekte der Reform für Nordwestlippe betrachten. Nach langen Diskussionen schlossen sich hier die Städte Bad Salzuflen und Schötmar mit 10 Landgemeinden zusammen und bildeten eine Kur- und Industriestadt von fast 48.000 Einwohnern, die sich mit Schwung an ihre Zukunftsplanung machte. Die Streitpunkte der Zeit, aber auch die Euphorie des Aufbruchs werden geschildert und sowohl nur erdachte wie auch realisierte Bauten jener Epoche, wie die Schulzentren, mehrere Straßenbauprojekte und vor allem das 1977 eingeweihte neue Rathaus genauer vorgestellt.