Auch 2019 ist die politische und gesellschaftliche Großwetterlage Hauptthema des neuen Programms der Mindener Stichlinge. Mit ihrem Kabarett-Programm “Bei Gewitter nicht hüpfen“ werden die Stichlinge Themen, die die Gemüter erhitzen, wieder in gewohnt spitzfindiger Manier satirisch aufbereiten. Bei welchem Theaterdonner blitzt und hagelt es in Regierungskreisen am meisten?

Die Asylpolitik der Regierung bietet wieder einmal reichlich Steilvorlagen für die Kabarett-Truppe um Birger Hausmann. Während die Kanzlerin um die halbe Welt fliegt und ihre Kohle auspackt, bleibt der Emigrant zu Haus. Boshaft, ohne schlechtes Gewissen, haben die Stichlinge für das Flüchtlingsproblem eine Lösung parat: Not macht erfinderisch, warum sich also nicht mit einer Organspende eine Aufenthaltsgenehmigung erkaufen? Unklar bleibt, was heute überhaupt noch sicher ist, das Herkunftsland oder eher die Wetterprognose. Und wie sieht es bei den anstehenden Landtagswahlen aus? Bei den ständigen Unwettern im Alpenraum will nach aktuellen Umfragen niemand mehr vor Freude hüpfen. Die Stichlinge meinen, alles heiße Luft. Denn die braucht bekanntlich mehr Platz als kalte. In Sachsen wird kreativ Wahlkampf geführt: mit dem Slogan „Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!“ will ein Roboter als Regierungsvertreter werben. Bei den Linken lösen Geistesblitze einen Theaterdonner aus: gegen Bewegungsmangel soll „Aufstehen“ hilfreich sein. Dafür wirbt ein wetterfühliges, linkes Ehepaar – so wie auch die Krankenkassen. Wo gehobelt wird, fallen bekanntermaßen auch Späne, auch wenn es nur „Spä(h)nchen“ sind. Während Landwirte sich in Europa mit Bauernregeln das Klima schön reden, sind in der europäischen Gemeinschaft grenzüberschreitend erste Einschläge erkennbar. Und der besorgte Bürger fragt sich: Hat das Kanzleramt eigentlich einen Blitzableiter?

Bekannter Maßen lassen die Stichlinge ihre Besucher nicht im Regen stehen. Auch wenn die Umstellung der Großwetterlage hin zu wechselhaftem Wetter immer wahrscheinlicher wird. Für gutes Wetter sorgen Kirsten Gerlhof, Annika Hus, Frank Oesterwinter. Den musikalischen Donnerschlag pflegt der stets wetterfeste Stephan Winkelhake.

Regie Birger Hausmann
Co-Regie: Jürgen Juchtmann.