Am Sonntag, 15. Mai, ist um 16.30 Uhr der Soloklarinettist der Bayerischen Staatsoper München Professor Markus Schön in der Kirche zu Bergkirchen zu Gast. Begleitet wird er von Yasko Linnartz, Dozentin für Klavier an den Musikhochschulen Hannover und Bremen. Auf dem Programm stehen Werke von Clara und Robert Schumann.

„Im wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen…“ So poesievoll-beseelt Robert Schumanns Dichterliebe beginnt – so düster endet sie vor den letzten rückschauend verklärenden Takten. Auch seine Charakterstücke durchmessen ein großes emotionales Feld, wovon schon viele Satzbezeichnungen eine Ahnung geben: Zart und mit Ausdruck, Lebhaft, leicht, Innig, Mit Humor, Rasch und mit Feuer. Im Revolutionsjahr komponierte Schumann sowohl die Fantasiestücke op. 73 wie auch seine 5 Stücke im Volkston, die er sich dachte als „zarte, duftende Blumen, die keinen Triumphzug durch den Salon machen wollen, sondern im stillen Kreise das Gemüt erquicken werden.“ Seiner Frau Clara Schumann „erscheint es merkwürdig, wie die Schrecknisse von außen seine inneren poetischen Gefühle in so ganz entgegengesetzter Weise erweckt“, wie sie in ihrem Tagebuch schreibt. Ihre Romanzen op. 21 und 22 zeigen die musikalische Inspiration, die vom gemeinsamen häuslichen Musizieren mit den beiden Freunden der Schumanns – dem Geiger Joseph Joachim und dem jungen Johannes Brahms – ausgegangen sein mag. In diesem Konzert kann man sich ebenso auf eine eher experimentelle kanonische Studie freuen wie auf die berühmte Träumerei aus Robert Schumanns Kinderszenen.

Eintrittskarten für 10,-/15,-/20,- € kann man unter karten@bergkirchen.net bestellen oder an der Tageskasse ab 15.30 Uhr kaufen. Weitere Informationen erfährt man unter www.bergkirchen.net

Markus Schön, geboren 1971 in Lage, ist seit 2003 Soloklarinettist der Bayerischen Staatsoper München und seit 2013 außerdem Professor für Bläserkammermusik an der Kunstuniversität Graz. Von 2015 bis 2016 war er Professor für Klarinette an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Schon früh wurde er Mitglied des Bundesjugendorchesters und danach der Jungen Deutschen Philharmonie. Nach dem Studium bei Hans-Dietrich Klaus, Hans Deinzer und Eduard Brunner spielte er freischaffend vor allem in renommierten Kammerorchestern: in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Scottish Chamber Orchestra und dem Mahler Chamber Orchestra. Es folgten kurzzeitige Engagements in größeren Klangkörpern wie den Symphonieorchestern des Bayerischen und Norddeutschen Rundfunks, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, den Münchner Philharmonikern und dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam.

Als Solist trat er mit großen Orchestern auf, u.a. mehrfach mit dem Bayerischen Staatsorchester unter Kent Nagano. Seit dem Studium war Markus Schön Mitglied in zahlreichen Formationen für Kammermusik, die ihm bald zur Leidenschaft wurde. Daneben galt sein Interesse der Neuen Musik, und er wirkte u.a. im ensemble recherche, im Klangforum Heidelberg und im Kammerensemble Neue Musik Berlin mit. Eine neue Klangwelt zu entdecken begeistert ihn, seit er sich seit 2005 dem Spiel auf historischen Klarinetten widmet. So gründete er mit namhaften Spezialisten für historische Instrumente das Bläsersextett „vecchio legno“ und das „Cellini-Quintett“. Markus Schön ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe, z.B. gewann er 1999 den ersten Preis beim Mendelssohn-Wettbewerb, Berlin. Zweimal, 1999 und 2000, nahm ihn der Deutsche Musikrat in seine Reihe „Konzerte junger Künstler“ auf. Viele deutsche Sendeanstalten engagierten ihn für Solo- und Kammermusik-Produktionen, so der SWR, SR, NDR, WDR, MDR, Radio Bremen und der Deutschlandfunk.

Yasko Linnartz studierte in Japan an der Sakuyo Musikhochschule. Ihr Aufbaustudium setzte sie in Deutschland in der Klasse von Prof. Schnurr an der Hochschule für Musik in Detmold fort und beendete dies mit dem Konzertexamen. Meisterkurse bei Konrad Hansen, Prof. Konrad Richter und Prof. Hans Leygraf begleiteten ihre musikalischen Studien. Die Pianistin konzertierte als Solistin u. a. mit der Wiener Kammerphilharmonie, dem Staatstheater Kassel, dem Detmolder Kammerorchester und den Berliner Symphonikern. Des Weiteren liegen diverse Rundfunk- und Fernsehaufnahmen vor. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen Künstler wie Bruno Schneider, Isabelle Faust und Latica Honda- Rosenberg. Yasko Linnartz war in der Zeit von 1995 bis 2005 Dozentin an der Hochschule für Musik Detmold. Seit 2001 ist sie an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover tätig und seit 2011 zusätzlich noch an der Hochschule für Künste in Bremen.

(Text und Bild: Kirchengemeinde Bergkirchen)