04. Mai 2010 // Kur- & Stadttheater

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Und wenn dieser auch noch Roger Willemsen heißt und die Reise nach Bangkok ging, dann hören auch noch viele gespannt zu.

ss_roger2web
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Und wenn dieser auch noch Roger Willemsen heißt und die Reise nach Bangkok ging, dann hören auch noch viele gespannt zu.
Roger Willemsen bezeichnete seine Lesung „Bangkok Noir“ eingangs selbst als das, wovor viele sonst gern flüchtet: Ein Dia-Abend mit Urlaubsfotos. Man kennt das: Zahllose Wandbilder über Erlebnisse, die vom Erzähler in der verklärten Nachbetrachtung für manche Schwelgerei herhalten müssen. Willemsen schwelgt auch, aber nicht allein. Denn die beneidenswerte Wortgewandtheit des Publizisten (die Kritiker gern als Adjektivvergiftung diagnostizieren) lässt aus den ohnehin beeindruckenden Bildern von Ralf Tooten über die nächtlichen Ausflüge in die thailändische Nachtwelt, fesselnde, berührende Episoden wachsen. Dass Willemsen hier und da gern mal übertreibt, stört nicht und lässt sich mit der authentischen Faszination des Erlebten entschuldigen – so sind Gastgeber von Diaabenden nun mal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert