Januar: Das neue Jahr fängt harmlos an. Doch zwei Schüler des Schulzentrums Lohfeld machen eine bahnbrechende Entdeckung. Mit Hilfe selbstgebastelter Teleskope beweisen sie, dass ein etwa erdgroßer Planet im Kuiper-Gürtel die Form einer lippischen Zuckerrübe aufweist.
Februar: Die ZOW in Bad Salzuflen nimmt das Thema „Rübe“ auf, indem über völlig neue Rüben-Furniere und rübenförmige Sitzlandschaften nachgedacht wird. Beim Salzuflen-Marathon erhält der Sieger den neu gestifteten Pokal in Form einer goldenen Rübe. Die Euphorie schwappt über – bis in den Kölner Karneval. Das Motto „Jeden Jeck sin Rübe.“
März: Kaum haben die städtischen Mitarbeiter die letzte alte Straßenlaterne mit LED-Lichtern aufgerüstet, beginnen sämtliche Lampen selbstständig zu blinken. Laut Morsealphabet ergibt das Blinken R-U-E-B-EG-R-U-E-S-S-T-E-R-D-E. Ein Scherz sei auszuschließen, erklärt Bad Salzuflens Bürgermeister und ernennt sich selbstlos zum Botschafter zwischen Erdbevölkerung und Außerirdischen. Die Zahl der Ufo-Sichtungen in Lockhausen steigt an.
April: Facebook verschiebt den angekündigten Börsengang, da „Soziale Netzwerke“ out sind. „In“ sind jetzt nächtliche Zusammenkünfte auf dem Obernberg, bei denen Tausende, ausgestattet mit Teleskopen und Alkohol das „Zeitalter der Rübe“ feiern. Der geplante Digital-Analog-Umstieg beim Satelliten-TV wird gestoppt, da manche Rundfunksignale über Satellit merkwürdige Botschaften beinhalten, mit denen die Erdenbürger offensichtlich über die Rübeninvasion informiert werden sollen.
Mai: Die ringförmige Sonnenfinsternis am 20. Mai, die in China beginnt und in Texas endet, wird als „Tag der Rübe“ weltweit zum Feiertag erklärt, nachdem populäre Wahrsager die Landung für diesen Tag prophezeien.
Juni: In Bad Salzuflen wird der große Astronom der Stadt, Walter Baade, posthum zum Ehrenbürger erklärt! Außerdem wird darüber diskutiert, anstelle des Labyrinths einen Rübenacker anzulegen.
Juli: Beim EM-Endspiel fällt – in Anlehnung an das Lothar-Emmerich-Zitat „Gib mich die Kirsche“ – der Lukas-Podolski-Satz: „Gib mich die Rübe!“, bevor dieser zum 1:0 einschießt. Deutschland wird Europameister!
August: Die Rübe erhält ihren Platz auf der deutschen Nationalflagge.
September: Die Rübenernte verspricht Rekordergebnisse. Ebenso schießen weltweit die Börsenkurse in die Höhe. Mehrere lippische Bauern sichten geheimnisvolle Rübenkreise auf ihren Feldern und lösen einen wahren Massentourismus aus. Auch Bad Salzuflen meldet: „Betten dicht!“
Oktober: Auf der Buchmesse liegen „Rüben“-Bücher im Trend. Ganz vorn: Charlotte Roches Werk „Rübenstrünke“. Uwe Voehls Krimi-Bestseller „Blut und Rüben“ wird von Steven Spielberg verfilmt. Die Rübe löst den Kürbis als Halloween-Symbol ab.
November: Bei der Ankunft auf dem Paderborner Flugplatz begrüßt Barack Obama die Deutschen mit dem Ausspruch: „Ich bin eine Rübe“, der fortan zum geflügelten Zitat wird.
Dezember: Der Nobelpreis geht an den Direktor der Salzufler Volksbank, der in einem schlüssigen Powerpoint-Vortrag den Nachweis erbringt, dass mit Hilfe einer simplen Dreisatzrechnung sämtliche Börsenindices von dem Vorjahresertrag der lippischen Rübenbauern abzuleiten sind.
Januar 2013: Die beiden Bad Salzufler Schüler gestehen, dass ihre Entdeckung des neuen Planeten ein Fake war. Der Rübenboom erlischt im Nu. Außerirdische landen in Lockhausen, und eine chinesische Raumsonde entdeckt einen neunten Planeten in Form eines Drachens, aber kein Schwein interessiert das mehr.