Über den Bau der A2-Autobahn.
Seit 75 Jahren verbindet die A2 das Ruhrgebiet mit Berlin – und steht wie kaum eine andere Straße für die Veränderungen in der deutschen Geschichte.
Gebaut im Dritten Reich, nach dem Zweiten Weltkrieg Transitstrecke durch die DDR nach West-Berlin und heute eine der wichtigsten Ost-West-Achsen im vereinten Europa.
Für Bad Salzuflen begann das Autobahnzeitalter in zwei Etappen; 1939 und 1940. Während die Abschnitte zwischen Berlin und Hannover sowie zwischen Ruhrgebiet und Gütersloh bereits von 1936 bis 1938 fertiggestellt werden konnten, gestalteten sich die Bauarbeiten in unserer Region etwas schwieriger.
Größte Baustelle im Bereich zwischen Bad Salzuflen und Herford war der Durchstich durch Stuckenberg und Obernberg. Über mehrere Jahre war hier für damalige Zeit modernstes Gerät im Einsatz, um die Erdmassen zu bewegen. Auf dampflokgeführten Feldbahnen (mit Anschluss an die Reichsbahn) wurde der Abraum fortgeschafft. Vermutlich aufgrund der schwierigen Arbeiten und dem Kriegsbeginn wurde eine ursprünglich geplante Autobahnauffahrt im Obernberg nie realisiert, sonst wäre heute die Obernbergstraße ein Zubringer zur A2. Parallel entstand in Herford und Bad Salzuflen die sogenannten Ringstraße (die heutige B239) mit Anschluss an die Autobahn.
Der Abschnitt zwischen Bielefeld und Bad Salzuflen/Herford (Autobahnabfahrt in Ahmsen) wurde am 15. Dezember 1938 eröffnet. Rund ein Jahr später wurde der technisch aufwändigere Abschnitt von Bad Salzuflen bis Bad Nenndorf vorläufig nur für den Dienstverkehr freigegeben. Unter Einsatz von polnischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen wurde die Strecke dann bis November 1940 fertiggestellt.
Die Bevölkerung in Bad Salzuflen verfolgte zwar den Bau der Autobahn – die Eröffnungen der beiden Abschnitte fand allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die beherrschenden Themen in der Lokalpresse waren 1938 die Sudetenkrise und schließlich – ab dem 1. September 1939 – der Zweite Weltkrieg.