Den Mann fürs Bett hat Eva Eiselt in Bad Salzuflen wohl nicht gefunden, jedenfalls wollte Michael aus der ersten Reihe nicht so recht anbeißen.
Das war auch kein Wunder, denn die Kölner Kabarettistin hatte sich für diese Nummer mit mächtigen Hasenzähnen ausgestattet und schlug mit ihrem furiosen Temperament die anwesenden Männer eher in die Flucht.
Ohnehin stieß Eiselt mit ihrer offen dargestellten Tabulosigkeit in der Kurstadt eher auf verhaltenes Echo. Immerhin sang das Publikum in der Gelben Schule aus voller Kehle den alten Howie-Hit „Ti Amo“. Das Programm „Geradeaus im Kreisverkehr“ hatte aber noch mehr zu bieten. Mit ungeahnter Vielseitigkeit wechselte Eiselt in den Kanzlerinnen-Modus.
Mit hängenden Mundwinkeln und Dialekt sprach „Angie“ über ihre Träume, Prinzessin zu sein, und über ihre Albträume, als deutsche Päpstin gewählt zu werden. Phänomenal Eiselts Rolle als moderne Geschäftsfrau, die sich nicht daran erinnert, ob sie Kinder hat und in welche Stadt sie kürzlich verzogen ist. Bevor sie sich zu einem banalen Mittagessen verabredet, schickt sie ihrer Freundin vorsichtshalber noch mehrere Mails und SMS, um dann auf die Mail-Box zu sprechen, dass die SMS hinfällig sei. Die Szene als Frau mit Schnurrbart sparte nicht mit Kritik am Homo Sapiens, der sich nur minimal von seinem Verwandten, dem Affen, unterscheidet. Bleibt die Frage: „Wie soll sich etwas verändern, wenn wir Menschen uns nur im Kreise bewegen?“