Jetzt Urban Priol fühlt sich unterfordert: „Mittlerweile braucht man die Nachrichten nur noch vorzulesen, um gutes Kabarett anzubieten.”

Der Sprachkünstler schoss in der fast ausverkauften Konzerthalle ein dreistündiges, tagesaktuelles Wortfeuerwerk ab. Zur Edathy-Affäre stellte er kurzerhand nach, wer wann wen und warum durch redseliges Schweigen informiert hat. Parallel dazu gab Priol die Fußballergebnisse bekannt, damit die Fans nicht mental abschweifen. Neben der Kanzlerin („Die kann nicht mal richtig hinfallen, die plumpst!“) bekamen weitere Spitzenpolitiker, Prominente und die katholische Kirche ihr Fett weg: Thomas de Maizière als Drohnen-Tommy, Grünen-Politiker mit Welpenschutz, Schweiz-Alice (Alice Schwarzer), Alpentaliban Horst Seehofer, Truppenursel (Ursula von der Leyen) und Joachim Gauck als pastoraler Oberschwafler – das Volk lässt sich halt alles gefallen.

Priol scheute sich auch nicht vor politisch Unkorrektem: „Frauen sind die einzige Beute, die dem Jäger auflauert.“
Selbst die schöne neue Welt blieb nicht verschont: „Wir glauben noch, dass wir googeln, dabei werden wir schon längst gegoogelt. In diesem Sinne kommt dem Bewegungsmelder im Schlafzimmer eine besondere Bedeutung zu. Da hilft nur noch, für unbeobachteten Sex wieder in den Wald zu gehen. Es gab mal eine analoge Zeit: Leben 1.0 – das waren noch Zeiten.”

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