Der Künster ist anwesend
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Große Kunst zu begreifen, das ist keine Kunst. Jedenfalls dann nicht, wenn der Kölner Kabarettist Jürgen Becker zwei Stunden lang die Kunst begreiflich macht. Wie einfach hätte es sich Becker doch machen können. Motive, die man nicht versteht, Bilder, die man selbst hätte dahinschmieren können und Pinselstriche, die ein Dreijähriger besser hinbekommen hätte – die Vorbehalte gegenüber der Kunst würden jeden Spott und jede noch so flache Pointe rechtfertigen. So leicht ist das bei Jürgen Becker jedoch nicht: Meisterhaft verortet der Kölner die Entstehung jedes Werkes in die Lebzeit und an die Wirkungsstelle seines Schöpfers. Er erläutert, wie sich die Aufgabe der Kunst über die Jahre verändert hat und welche Aufreger und Skandale Werke wie Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen einst ausgelöst hatte. Große Kunst war auch das Finale des höchst kurzweiligen Programms: Becker zapfte Frei-Kölsch für alle! ta

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