Österreichische Pointen ohne jeden Schmäh. Das platte Brandenburger Land wird mit der flachen Neue-Globe-Theater-Adaption des Hader-Stückes Indien noch ein bisschen platter.
Ach, wie witzig: Da lassen sich zwei Kerle im besten Mannesalter und in vollem Alkoholrausch kichernd über Fäkalien und Penislängen aus – und das im Kur- und Stadttheater. Was provozierend witzig den Beginn einer zunächst unfreiwilligen Männerfreundschaft ankündigen sollte, geriet in der Inszenierung des Neue Globe Theaters Potsdam zur spießigen Nummernrevue.
Mühsam quälte sich das Stück von einer verpuffenden Pointe zur nächsten. Von der Skurrilität der ursprünglich sympathisch-schrägen Hader-Story war wenig zu erkennen und den Spannungsbogen hatte man bereits nach einer halben Stunde abgeschenkt. Genau das, was den 1993er-Film Indien auszeichnet, ließ diese Aufführung vermissen: den österreichischen Schmäh, die Road-Movie-Story und die bemerkenswerten Typen. Oder kurz: Einfach alles! Schade. ta