… kümmern. Heike Press ist vor allem dann in ihrem Element, wenn sie helfen und unterstützen kann. Als Ansprechpartnerin vor Ort hat sie in den vergangenen Jahren auch die Baumaßnahmen in der Innenstadt begleitet. Nun ist sie wieder im Rathaus zurück, um in der Wirtschaftsförderung für alle Gewerbetreibenden Salzuflens da zu sein. Dass Politik, Verwaltung und Bürger künftig an einem Strang ziehen, hofft sie sehr. Heike zieht jedenfalls mit.
Hallo Heike, was machst du im Rathaus? Wir hätten dich eigentlich im Baubüro vermutet!
Nach fast acht Jahren Innenstadt habe ich zur Wirtschaftsförderung gewechselt. Dort werde ich die Kollegen nun tatkräftig unterstützen.
Welche Aufgaben übernimmst du in deiner neuen Funktion?
Meine Aufgabe lautet „Kümmern, kümmern, kümmern!“ Zu mir kann jeder kommen, der in Bad Salzuflen ein Gewerbe betreibt oder das bald tun möchte. Vom Einzelkämpfer bis zum Firmenboss – ich bin für alle da!
Hat es dir im Baubüro in der Millau-Promenade nicht mehr gefallen?
Doch, schon! Das war bei weitem der schönste Arbeitsplatz, den ich je hatte. Damit ich aber für die Wirtschaft wirklich etwas erreichen kann, ist die Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung, insbesondere zum Bürgermeister, enorm wichtig. Die Einzelhändler sehe ich dann auf meinem Nachhauseweg durch die Stadt, den ich zu Fuß oder mit dem Rad erledige, und natürlich auch samstags nach meinem Einkauf auf dem Wochenmarkt. Hoffentlich gehört auch bald wieder ein Besuch unserer tollen Gastronomie dazu.
Was, glaubst du, wird sich in den kommenden Jahren in Bad Salzuflen positiv verändern?
Wir werden jünger und flotter werden, bzw. endlich mehr nach außen zeigen, dass wir gar nicht so verstaubt sind, wie andere oft von uns meinen. Es gibt viele Ziele und Baustellen und ich werde meinen Beitrag dazu leisten, unsere Stadt nach vorn zu bringen und noch attraktiver zu machen. Damit kein Irrtum entsteht: Ich meine nicht nur die Innenstadt Bad Salzuflen, sondern jedes noch so kleine Fleckchen in unserem Stadtgebiet.
Was waren bisher die größten Hindernisse, die Salzufler Betriebe überwinden mussten? Und was ändert sich?
Viele kennen das: Ich habe ein Anliegen und werde von A nach B geschickt. Wenn ich aber zwischendurch nicht noch bei C war, muss ich auf Los! zurück. Das verbrennt Zeit und einige geben dann auf. Das liegt nicht an Einzelpersonen oder an der Verwaltung an sich, sondern an der Unübersichtlichkeit im Paragrafen-Dschungel. Da ist es sinnvoll, sein Anliegen in eine Hand zu geben, mit der Gewissheit, dass sich diejenige Person kümmert.
Kannst du den Ärger mancher Menschen darüber verstehen, dass in Bad Salzuflen gefühlt weniger geht als in anderen Kommunen?
Das scheint mir oft ein subjektives Gefühl ohne Hintergrundwissen zu sein, denn Gesetze und Regeln sind für alle gleich. Leider gilt nicht immer „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“. Allerdings gibt es oft auch Ermessensspielräume – und da können und müssen wir ansetzen, um deutlich flexibler und kreativer zu werden.
Wie hat deine Karriere bei der Stadt angefangen? In welchen Fachämtern hast du bisher mitgewirkt?
Oje. Ich versuche die 34 Jahre kurz zusammenzufassen: Gestartet bin ich 1986 mit einer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. Später habe ich noch den Angestelltenlehrgang II absolviert und eine Prüfung zur Verwaltungsfachwirtin abgelegt. Der Weg war lang, aber nicht steinig, sondern sehr lehrreich. Nach der Ausbildung war ich einige Zeit in der Bürgerberatung, anschließend für knapp acht Jahre für die Stadtkasse tätig. Weiter ging es dann im Sozialamt, ab 2001 war ich im Fachdienst Tiefbau beschäftigt. Nach meiner Tätigkeit im Beitragswesen bin ich zur Straßenverkehrsbehörde gewechselt. Die Innenstadtbaumaßnahme habe ich seit 2013 betreut. Das hat mir am meisten Spaß gemacht.
Wo bist du aufgewachsen?
Ich wurde mit zwei Jahren von meinen Eltern inklusive Bruder von Lemgo nach Bad Salzuflen-Holzhausen umgezogen. In dem schönen Ortsteil habe ich auch rund dreißig Jahre lang gelebt, bevor ich in die Innenstadt gezogen bin. Nach dem Besuch der Grundschule in Retzen bin ich zur Realschule im Schulzentrum Lohfeld gewechselt. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, Salzuflerin zu sein. Ich liebe und lebe diese Stadt!
Wie verbringst du Weihnachten?
Ich muss leider zugeben, dass ich ein kleiner Weihnachts-Grinch bin. An einem Tag gehört natürlich die Familie dazu, aber das reduziert sich in diesem Jahr mit viel Abstand auf meine Eltern Ingrid und Michael, die übrigens immer noch in Holzhausen wohnen.
Was hat dir das Jahr 2020 verdeutlicht?
Gesundheit, Freiheit und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind unsere höchsten Güter.
Was hat dir in diesem Jahr am meisten gefehlt?
Menschen, die mir nah sind, einfach mal in den Arm zu nehmen. Und natürlich mein Lieblingsurlaubsziel Griechenland.