Fragliches Stück, tolle Schauspieler, darauf lässt sich das „Interview“ reduzieren, das vom Tourneetheater Thespiskarren im Salzufler Kur- und Stadttheater aufgeführt wurde.
Leider war nicht ersichtlich, was der Drehbuchautor Theodor Holman den Zuschauern mitgeben wollte, außer „misstraue jedem und lasse dich niemals auf einen Menschen ein.“ Die weibliche Figur war an die in den Niederlanden bekannte Schauspielerin Katja Schuurmann angelehnt; es wurde die Frage aufgeworfen, ob eine Frau, die so gut aussieht, mit Silikon nachgebessert hat und außer Luft noch anderes im Gehirn haben kann. Um Schein und Sein ging es in dem Stück, in dem der vermeintlich seriöse Journalist und Kriegsberichterstatter Peter die Soap-Königin Katja interviewen soll.
Da Peter sich vorab nicht über Katja informiert, zeigt sie ihm auf dem Bildschirm Ausschnitte ihres Schaffens und demonstriert auf der Bühne, dass eine Schauspielerin mehrfach hintereinander weinen kann. Um an Informationen über Katjas Privatleben zu kommen, erzählt ihr Peter zunächst Erlebnisse aus Bosnien und geht später zu den Abgründen aus seinem Privatleben über. Nachdem die beiden Hauptfiguren sich körperlich und scheinbar auch seelisch nahe gekommen sind, endet die Story in Verachtung und Verrat. Nichts desto trotz holten Martin Lüttge und Julia Grimpe aus dem diffusen Stoff alles heraus, was eben ging und meisterten die hohen Anforderungen eines Zwei-Personen-Stückes.