DVD Doctor Thorne

Doctor Thorne
Regie: Niall MacCormick
Drama / Kostümfilm
Mit Tom Hollander, Stefanie Martini, Harry Richardson, Rebecca Front, Richard McCabe, Ian McShane
165 Minuten

© Capelight Pictures 

Queens, Dukes und Barons – wenn die britische Aristokratie über den Bildschirm flimmert, werden aufgeklärte Menschen auf der ganzen Welt zu folgsamen Untertanen. Sie klemmen sich vor den Flatscreen-Fernseher, um die immer gleichen Zeremonien einer royalen Hochzeit zu verfolgen. Oder sie bekommen feuchte Augen, wenn die Queen einen neuen Hut präsentiert.

Auch die Serienerfolge Das Haus am Eaton Place (1971 – 1975) und Downton Abbey (2010 – 2015) zeugen von der Faszination, die britische Adelshäuser bis heute auf zahlreiche Menschen ausüben. Oft sind es allerdings die tiefen Abgründe hinter den erlauchten Fassaden, die die Geschichten der Schönen, Reichen und Blaublütigen so interessant machen.

Mit dem Vierteiler Doctor Thorne geht es aufs britische Land und zurück in die 1850er-Jahre. Die in jeder Hinsicht bezaubernde Mary Thorne (Stefanie Martini) lebt gemeinsam mit ihrem Onkel Doctor Thomas Thorne (Tom Hollander) im beschaulichen Dorf Greshambury. Mary ist schön, klug und verliebt in Frank Gresham (Harry Richardson), den Sohn des örtlichen Gutsherrn.

Doch eine wirklich gute Partie ist sie in den Augen der Familie Gresham nicht. Denn dazu fehlen ihr die finanziellen Argumente. Insbesondere Lady Arabella Gresham (Rebecca Front) hat andere Pläne für ihren Sohn. Durch eine Vernunftheirat mit einer kapitalen Amerikanerin (Alison Brie) soll die Zukunft des finanziell angeschlagenen Clans gesichert werden. Denn ein Großteil des Gresham-Anwesens gehört längst dem raubeinigen Sir Roger Scatcherd (Ian McShane).

Für die Beschreibung des Lebens und des Leidens der Granthams aus Downton Abbey gönnte sich Julian Fellowes rund 50 Folgen. Die Geschichte der Mary Thorne erzählt der Oscar-prämierte Drehbuchautor hingegen in nur vier kurzen Episoden. Schade, denn die Charaktere und ihre Biografien in Gershambury hätten noch viel mehr zu bieten gehabt. Wichtige Figuren bleiben hinter ihren Möglichkeiten – sie kommen einfach zu kurz, obwohl ihre Darsteller allesamt auf ganzer Linie überzeugen. Doctor Thorne ist zu keiner Zeit langweilig,  auch wenn sich einiges bereits sehr früh erahnen lässt. Leider wurde hier viel Potenzial verschenkt.

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