Starkes Stück! Das Landestheater Detmold wagt sich an eine Groteske, wie sie grotesker kaum sein kann.
Meine Güte! Woher nimmt Pfarrer Ivan nur seinen Glauben an das Gute? Der stramme Neonazi Adam fällt vom selbigen ab, als er unter die Fittiche des Kirchenmannes genommen wird. Im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms ist Adam in Ivans Dorfpfarrei gelandet. Hier muss er sich behaupten – gegen die anderen Straftäter und mit der Lösung einer skurrilen Aufgabe: Er soll einen Apfelkuchen mit selbstgeerntetem Obst backen. Der Neonazi rebelliert, lehnt sich auf und provoziert. All seine Energie fokussiert er darauf, den Glauben des Gutmenschen Ivan nachhaltig zu erschüttern. Tatsächlich scheint es ihm zu gelingen, allerdings fühlt sich der Sieg über den Kirchenmann wie eine Niederlage an.
Ein wandelbares, starkes Bühnenbild, sechs drastisch gezeichnete Hauptfiguren und eine straffe Handlung: Adams Äpfel boten einen schmackhaften Theaterabend zwischen Tragik, Komik und Ich-versteh-die-Welt-nicht-mehr. ta