Foto Anne Dahms
Anne Dahms, Inhaberin des Salzufler Geschäfts Regel Augenoptik, im Salzstreuner Interview // Foto: ta

Anne Dahms ist Inhaberin des Salzufler Geschäfts Regel Augenoptik. In unserem Interview hat uns die Optometristin verraten, was Corona mit ihrem Arbeitsalltag macht. Zwar kann sie ihr Geschäft weiterhin öffnen, doch Einschränkungen muss auch sie hinnehmen. Jammern gibt‘s aber nicht – auch das hat Anne Dahms von ihrer Mutter Annemarie gelernt, von der sie das Unternehmen zu Beginn dieses Jahres übernommen hat.

Hallo Anne, die Unternehmensgeschichte deiner Familie begann bereits 1866: Hat man als Regel-Nachkomme überhaupt die Chance, etwas anderes als Optikerin zu werden?
Auf jeden Fall. Längst nicht jeder in meiner Familie ist schließlich Optikerin oder Optiker geworden.

Wolltest du irgendwann einmal einen anderen Berufsweg einschlagen?
Es gab in meiner Kindheit schon auch andere berufliche Wünsche, aber nichts davon wurde wirklich konkret. Deshalb bin ich dann doch Optikerin geworden – und das war gut so! Der Beruf ist nämlich sehr spannend und abwechslungsreich. Langeweile kommt zum Glück nie auf.

Wie war dein Werdegang zur Optikerin?
Nach meiner Ausbildung in Bielefeld habe ich ein Studium an der TFH in Berlin begonnen. Ein Praxissemester und meine Diplomarbeit habe ich in Sydney absolviert. Zum Einstieg in das Berufsleben hatte ich dann Jobs im Kontaktlinseninstitut in Lübeck und bei einem Optiker in Bielefeld angenommen. Und seit 2009 bin ich in Vollzeit hier in Bad Salzuflen mit dabei.

Du bist nicht nur Optikerin, sondern auch Optometristin. Was genau ist das eigentlich?
Hier in Deutschland ist es vergleichbar mit einem Meistertitel. Allerdings wird bei der Ausbildung ein besonders großer Schwerpunkt auf den gesamten Bereich Augengesundheit, die Analyse von Sehproblemen, die Korrektionsbestimmungen und die Kontaktlinsenanpassungen gelegt.

Wie kommt dein Unternehmen durch die Corona-Krise?
Natürlich ist der Arbeitsalltag auch für uns wesentlich schwieriger geworden Aber: Jammern nützt nix! Und verglichen mit Unternehmen aus vielen anderen Branchen haben wir noch Glück, weil wir öffnen dürfen. Wir tragen natürlich FFP2-Masken, haben Luftfilter und UV-Boxen zur Sterilisation der Brillen. Dieses Hygienekonzept verursacht zwar hohe Kosten, ist aber notwendig. Sicherheit geht vor.

Ist das Glas für dich immer halbleer oder blickst du immer durch die rosarote Brille?
Weder noch! Ich würde mich tatsächlich eher als Realistin beschreiben. Jede Situation wäge ich individuell ab und entscheide dann, wie ich am besten reagiere.

Auch das Haus Regel Akustik zählt zu deiner Familie. Was war zuerst da: Das Hören oder das Sehen?
Das Sehen war zuerst da. Mit meinem Großvater kam dann schließlich etwas später auch das Hören dazu.

Könntest du auch Akustik?
Theoretisch könnte ich auch relativ einfach meinen Meister in Hörakustik machen. Allerdings möchte ich das zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht. Denn mit den Anforderungen und Aufgaben in der Augenoptik bin ich ganz gut ausgelastet. Ich denke auch, dass die Qualität von Dienstleistungen besonders dann hoch ist, wenn sich die Menschen auf die Sache fokussieren, die ihnen besonders viel Spaß macht. Das ist bei mir die Augenoptik.

Deine Mutter scheidet nun aus dem Unternehmen aus. Was hast du von ihr gelernt und übernommen?
Eines der wichtigsten Dinge, die ich von meiner Mutter gelernt habe, ist, wie man Beruf und Familie unter einen Hut bekommt. Das hat sie nämlich immer besonders gut hinbekommen. Für meine eigentliche Tätigkeit hat sie mir natürlich auch viel Fachwissen mitgegeben. Und ich habe mir abgeschaut, wie man am besten mit Kunden umgeht.

Wie entspannst du in der Freizeit?
Am besten entspanne ich, wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Außerdem reise ich gerne und bin oft an der frischen Luft. Zum Beispiel im Garten oder im Wald. Beim Lesen oder bei Handarbeiten kann ich auch ganz gut entspannen. Und Musik ist mir sehr wichtig – gerne auch live auf Konzerten.

Wie gefällt es dir nun als selbstständige Unternehmerin in Bad Salzuflen?
Das kann ich noch nicht sagen. Mit Corona ist ja momentan alles anders. Aber ich bin gut vernetzt und stehe im Austausch mit Optikerinnen und Optikern in anderen Städten. Bad Salzuflen als Standort besitzt jedenfalls großes Potenzial.

Wenn du Bürgermeisterin für einen Tag wärst: Was würdest du tun?
Ich würde auch und besonders jetzt den Dialog zu den Bürgern der Stadt suchen und ihnen das Gefühl geben, dass ihre Meinung wichtig ist.

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