Bekanntlich ist Tee nicht jedermanns Sache – und auch nicht die jeder Frau. Und das, obwohl das halbtransparente Aufgussgetränk im Winter weitaus besser von innen wärmt als jeder blickdichte Kaffee. Statt der Kundschaft jedoch die wohltuenden Vorteile ihres Produktes zu erläutern, setzen vor allem die großen Beutelanbieter auf Wortneuschöpfungen, deren physische Umsetzung man sich schlichtweg nicht in der eigenen Tasse vorstellen kann. Und meistens auch nicht möchte. Warum sollte ich mir einen Strawberry Cheesecake aufbrühen? Und was um Himmels Willen ist ein Stundenlang-quatschen-Tee? Die Tasse ist doch spätestens nach zwanzig Minuten kalt! Auch das Elexier der Elfen hört sich irgendwie nicht lecker an.
Aber vielleicht hat das Ganze auch etwas Gutes oder gar Nachahmenswertes. Möglicherweise wären auch Projekte und Produkte aus Bad Salzuflen viel besser gelaufen, wenn die Fantasie der potenziellen Kundschaft nur ein kleines bisschen angestupst worden wäre. Mit dem Salzufler SoleSalz wurde ja schon einmal ein Versuch in diese Richtung gestartet. Allerdings nur mit halber Kraft. Sicher hätten die weiß-groben Körner als Einmal-Sylt-und-wieder-zurück-Zauber ein Renner werden können. Vielleicht hätte ihn mancher Teetrinker dann auch in seinen kalten Stundenlang-quatschen-Tee gegeben.