Stefan Suttmann ist Friseur aus Leidenschaft. Sein Haarstudio in der Hochstraße führt der Meister seines Faches bereits seit dem Ende der Achtziger – mit stetem Erfolg. Üblicherweise kümmert sich Stefan Suttmann um die Schönheit anderer Menschen, doch in diesem Sommer ist wieder einmal sein Studio an der Reihe: Nach den Umbaumaßnahmen von 1995 und 2012 erhält es in diesem Jahr erneut ein neues Outfit. Wir haben die Gelegenheit genutzt und vor der Wiedereröffnung des Haarstudios mit Stefan Suttmann ein Interview geführt.
Hallo Stefan, du kennst die Friseurbranche seit über 30 Jahren. Was hat sich nach deiner Auffassung verändert?
Fast alles. Waschen, Schneiden, Legen – das war gestern vielleicht einmal. Heute muss ein Salon viel mehr Leistungen anbieten können, wenn er erfolgreich sein will. Das Tätigkeitsfeld hat sich an die oft hohen Erwartungen der Kundinnen und Kunden angepasst. Wer zum Friseur geht, möchte nicht nur einen „ordentlichen Haarschnitt” bekommen, sondern umfassend darüber beraten werden, was individuell zu seinem Typ passt. Der Haarschnitt ist dabei zwar ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Angebotes, aber längst nicht der einzige. Zudem ändern sich ständig die Trends und Strömungen, die nicht selten nur mit neuen Techniken und Produkten umgesetzt werden können. Für uns bedeutet das, dass wir immer auf dem neuesten Stand sein müssen. Viele Weiterbildungsmaßnahmen und ständiges Lernen sind erforderlich, um unsere Kundinnen und Kunden so bedienen zu können, wie sie und wir es von uns erwarten. Umso mehr gilt auch in unserer Branche der schon fast abgedroschene Spruch: Wer heute nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Seit wann bist du mit deinem Salon in Bad Salzuflen am Start? Erzähle uns etwas von deinem beruflichen Werdegang.
Das Haarstudio in der Hochstraße 8 gab es eigentlich schon immer. Vor mir hatten meine Eltern hier ihren Salon viele Jahre erfolgreich geführt. Ich habe zunächst eine Friseurlehre absolviert und danach meine Kenntnisse und Fertigkeiten auf Sylt weiterentwickelt. Im Jahr 1988 bin ich nach Oberfranken auf die Meisterschule gegangen. Mit meinem Meistertitel in der Tasche habe ich kurze Zeit später das elterliche Geschäft in der Hochstraße übernommen und bis heute bereits zweimal ausgebaut bzw. modernisiert. Mit meiner Tochter Katharina wächst mittlerweile die dritte Generation und die Nachfolge unseres Haarstudios heran. Katharina hat bereits eine Ausbildung zur Kosmetikerin absolviert, nun fiebert sie ihrer Gesellenprüfung für das Friseurhandwerk entgegen.
Sucht man in den Gelben Seiten nach einem Friseur oder einer Friseurin, findet man mehr als vierzig Adressen in Bad Salzuflen. Bleibt da für jeden einzelnen Salon genug Kundschaft übrig?
Ich denke schon. Sicher ist der Markt schwieriger und der Wettbewerb größer geworden, aber jeder Kunde und jede Kundin legt bei der Wahl des persönlichen Lieblingssalons andere Schwerpunkte. Zudem ist auch häufig die Chemie zwischen den Menschen entscheidend dafür, ob ein Kunde zum Stammkunden wird oder nicht. Letztendlich gehört auch viel Vertrauen dazu, wenn ein Mensch sein Äußeres buchstäblich in die Hände eines anderen Menschen legt. Insofern hat auch jeder Salon durchaus seine Daseinsberechtigung, wenn die Leistung stimmt und der Beruf gewissenhaft ausgeübt wird.
Kommen wir noch einmal zurück zum Thema Nachwuchs und Ausbildung. Wie sieht es damit im Friseurhandwerk aus?
Nach meinen Erfahrungen leider nicht so gut. Wie andere Kolleginnen und Kollegen auch, stelle ich seit Längerem fest, dass die Zahl der jungen Menschen, die den Friseurberuf erlernen möchten, kontinuierlich zurückgeht. Erklären kann ich mir das allerdings nicht, denn unser Beruf ist einer der schönsten Ausbildungsberufe überhaupt. Alles dreht sich bei uns um das Thema Beauty. Wir haben tagtäglich die Chance, unsere Kundinnen und Kunden mit Kreativität, Einfühlungsvermögen und gelerntem Handwerk zu verschönern – und damit glücklich zu machen. Eine tolle und sehr erfüllende Aufgabe.
Apropos verschönern. Wen würdest du gern einmal frisieren und stylen? Oder anders: Welche Persönlichkeit hat für dich das größte Verbesserungspotenzial?
Da gibt es doch nur einen. Donald Trump, wer sonst?! Allerdings würde ich ihm vor dem Haarschnitt auch ordentlich den Kopf waschen.