Puh, das war knapp. Weil die städtische Verwaltung zusätzlich zum erfüllten Schallschutzgutachten einen separaten Limiter zu den Bahnhofskonzerten sehen wollte, wäre es beinahe in unserer Stadt noch stiller geworden, als es ohnehin schon ist.

Erst nachdem Bürgermeister Wolfgang Honsdorf das Ärgernis zur Chefsache erklärte, kam Bewegung in den festgefahrenen Prozess, der mit einem gefundenen Kompromiss nun doch noch sein glückliches Ende gefunden hat. Es bleibt also dabei: Im Bahnhof spielt die Musik. Und allein in diesem Jahr noch mindestens sechsmal. Denn Herbstzeit ist Clubkonzert-Zeit. Die großen Festival-Bühnen werden abgebaut und die Menschen rücken wieder näher zusammen.

Den Auftakt macht der Gleis 1 Kulturbahnhof am 14. September mit einem Konzert der Lokalmatadoren von Local Shop. Ab Oktober greift dann der Bahnhof in Eigenregie wieder in die musikalische Schatzkiste, um einen namhaften Act nach dem anderen auf die Bühne zu zaubern.

Am 11. und 12. Oktober gibt es ein musikalisches Dauerfeuer: Der Donnerstag wird rockig-bluesig mit dem Colosseum-Urgestein Chris Farlowe und der Norman Beaker Band, der Freitag rootsrockig mit einem ordentlichen Schuss Country: Die Amerikanerin Stacie Collins wird die Wände zum Beben bringen – garantiert. Zum Abschluss des Oktobers wird Andrew Roachford seinen gefeierten Auftritt vom vergangenen Jahr – mit all seinen 80er- und 90er-Hits – wiederholen. Partytime im Bahnhof!

Eine gute Woche später kommen die nächsten guten Bekannten des Bahnhofs in die Badestadt: Die Gebrüder Wingenfelder, die noch vor wenigen Jahren mit ihrer Band Fury in the Slaughterhouse auf Stadionrock gebürstet waren und noch vor einigen Monaten mit ihren Hymnen „Time To Wonder“ und „Won´t Forget These Days“ Tausende Musikfans zum Singen brachten, werden mit ihrer kuscheligen Akustik-Tour für Gänsehautmomente und einen vollen Bahnhof sorgen. Viele Karten sind bereits weg.

Zum Nikolaustag macht der Bahnhof sich und seinen Fans ein besonderes Geschenk: Andy Fairweather-Low, Kopf der 60er-Teenie-Band Amon Corner und ständiger Begleiter von Eric Clapton, Mark Knopfler und Roger Waters, wird mit seinen zum Niederknien begabten Musikern ein Oldiehit-an-Oldiehit-Feuerwerk abbrennen, als wenn Silvester drei Wochen vorverlegt worden wäre. Bad Salzuflen erlebt große Künstler und fantastische Acts auf einer kleinen Bühne. Wo gibt´s das noch?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare

Der Echte hat Anstand und Ehre, daher schreibt sich meiner mit „u“. Meiner mit „u“ hat nichts, was zu erwähnen wäre. Danke.


Peinlich ist eher, dass an Standorten wie dem Bahnhof – obendrein an einer der größten, meistbefahrensten und lautesten Straßen der Stadt – ein Schallschutzgutachten für ein paar kleine Konzerte erstellt werden muss.
Und dass sich Winnetou mit ou am Ende schreibt.


Die Indianer zetteln einen Krieg an und der Häuptling beendet diesen und wird als großer Winnetu gefeiert. Oh wie peinlich.