Jupp Westfeld // Foto: ta

Josef Jupp Westfeld ist nicht nur Inhaber des Wirtshauses Lebenslang, sondern auch Vorsitzender des Vereins Die Bad Salzufler Gastronomie. Die Veränderungen und Entwicklungen der hiesigen Gastroszene sieht der gebürtige Kölner überwiegend positiv. Vor allem die gemeinsamen Bemühungen der Gastro-Kollegen lassen ihn optimistisch in die Zukunft schauen. Der kommenden Frühlings- und Sommersaison blickt er aber auch mit etwas Skepsis entgegen.

Hallo Jupp, die Gastroszene der Innenstadt erfreut sich größter Beliebtheit, und das nicht nur bei Bad Salzufler Bürgern. Auch aus den benachbarten Städten pilgern die Menschen in die Salzestadt.
Weil hier das Angebot einfach stimmt. Während im Umland zahlreiche Lokale schließen, wird in Bad Salzuflen die Vielfalt immer größer. Wir sehen das auch anhand der Mitgliederzahl unseres Vereins. Rund 80 Betriebe aus dem Gastrobereich haben sich uns angeschlossen.

Wie erklärst du dir den Erfolg?
Es kommt vieles zusammen: die Attraktivität der Stadt, das geballte Angebot, das Publikum. Tatsächlich ist es so, dass eine Stadt mit einer bereits funktionierenden Szene auch für neue Gastgeber interessanter ist als ein gastronomisch schwach aufgestellter Standort. Hinzu kommt, dass sich in einer Stadt mit vielen Lokalen auch immer leichter Teilnehmer für gemeinsame Aktionen finden lassen.

Aktionen wie das Honky Tonk …
Richtig. Zwar kann es auch zu solchen Events, wie im vergangenen Jahr, durchaus einmal weniger Bereitschaft zur Mitwirkung geben. Doch wie das kommende Honky Tonk zeigen wird, haben die Bad Salzufler Gastronomen erkannt, wie wichtig das Kneipenfestival für unsere Stadt ist. Ich freue mich riesig, dass wir am 1. April mit siebzehn Bühnen wieder Werbung für unsere Restaurant- und Kneipenszene machen werden. Denn  viele Honky-Tonk-Gäste nutzen das Festival auch dazu, einmal dort einzukehren, wo sie sonst eher seltener anzutreffen sind.

Eine weitere gemeinsame Aktion findet bereits im Mai statt.
Genau. Auf dem Salzhof werden wir dem Bierbrauer-Fest des vergangenen Jahres eine neue Chance geben. Mit einem völlig überarbeiteten Konzept und einer viel attraktiveren Gestaltung. Die Bierbuden des letzten Jahres wird es nicht mehr geben, dafür aber Pagodenzelte, ein richtiges Musikprogramm und einen überdachten, zentralen Biergarten auf dem Salzhof. Auch die Bierspezialitäten werden spezieller – rund 100 Sorten haben wir im Ausschank. Das Stadtfest, das bislang den Arbeitstitel Bad Salzuflen zapft an! trägt, wird vom 5. bis zum 7. Mai stattfinden.

Wer beteiligt sich daran?
Vierzehn Gastronomen, fast alle aus Bad Salzuflen, machen mit. Hinzu kommen einige Anbieter für Speisen und Snacks. Die Veranstaltungsleitung haben wir diesmal in die erfahrenen Hände der Werbegemeinschaft Bad Salzuflen gegeben, und die Kaufmannschaft beteiligt sich mit einem verkaufsoffenen Sonntag.

Fehlt also nur noch die Sonne für das erste Maiwochenende.
Die scheint bestimmt. Allerdings hoffen wir auch, dass sich dann die Baumaßnahmen am Salzhof wie angekündigt ausschließlich auf den Uferbreich beschränken und uns nicht in Quere kommen werden.

Bestehen Zweifel daran?
Eigentlich nicht. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung funktioniert gut. Doch die Kommunikation über den Fortschritt bereits angekündigter Baumaßnahmen könnte in einigen Bereichen viel besser laufen.

Du sprichst auf die Situation vor deiner eigenen Wirtshaustür an?
Und auf die vor den Türen zahlreicher anderer Kollegen. Bis vor Kurzem sind wir fest davon ausgegangen, dass im März mit den letzten Arbeiten zwischen Steege und Osterstraße begonnen wird, damit zum Ende des Jahres endlich Ruhe ist. Dass nun erst mit den Ausschreibungen begonnen wird, hat uns einigermaßen enttäuscht. Aktuell gehen wir davon aus, dass in diesem Jahr gar nichts mehr passiert und wir, wie auch die Gäste, noch ein Jahr mit dem Flickenteppich am alten Rathaus leben müssen. Falls es doch noch weitergeht, würden einige Kollegen ihre Urlaubsplanungen auf den Verlauf der Baumaßnahmen abstimmen. Doch Infos fehlen uns. Auch in Sachen Baustelle würde Gemeinsamkeit allen weiterhelfen.

Stimmt es eigentlich, dass du zum Lachen in den Keller gehst?
Das war mal so. Bis der große Keller unterm Lebenslang zugeschüttet wurde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare

Ach ja, deswegen lacht er jetzt überhaupt nicht mehr. Habe selten einen so „muffeligen“ Wirt erlebt. Hat jetzt nichts mit dem Thema zu tun, musste aber mal gesagt werden.