Von Uwe Voehl. Illustriert von Ulrich Tasche.

„Erst wenn der letzte Baum …“, beginnt Fee, wird aber sofort unterbrochen.

„Weissagung der Cree-Indianer, kennen wir doch alle!“, stöhnt Strohmeier und nimmt erst mal einen großen Schluck.

„Nein! Weissagung der Fee. Also: Erst wenn der letzte Baum im Kurpark gerodet ist, werdet ihr feststellen, dass eure allergikerfreundlichen Bemühungen keinen einzigen Gast mehr herlocken!“
„Es geht doch nur darum, besonders pollenreiche Bäume zu fällen“, erklärt Strohmeier, den es jüngst in den Umweltausschuss verschlagen hat, aber mit einem weiteren Schluck demonstrativ anzeigt, dass er nun Feierabend hat.

„Bäume sind Bäume!“, betont Fee.
„Stimmt“, pflichtet ihr Balthasar bei. „Und wo wir schon dabei sind: Erst wenn die letzten Familien vergrault worden sind, weil die Kinder in unserer Stadt nur da erwünscht sind, wo sie keiner hört …“
„ … und das letzte Gymnasium geschlossen, weil die Schüler für die Abifeiern eh in die Nachbarstädte auswandern müssen …“
„… und die letzten Ü100-Jährigen, die die Friedhofsruhe genossen haben, gestorben sind …“
„… dann werdet ihr feststellen, dass man Kinder und Natur nicht kaufen kann“, vollendet Fee.
„Na ja, zumindest dauert es was, bis sie wieder heranwachsen“, sieht auch Strohmeier ein.

Und dann ist wirklich Feierabend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert