In seiner neuesten Ausgabe vom 25.3.2021 berichtet die Millauer Wochenzeitung Journal de Millau von einem beängstigenden Anstieg des 7-Tage-Index von 432 auf 695 Fälle innerhalb einer Woche, wobei der Wert im gesamten Département Aveyron „nur“ bei 192 liegt. Als Ursache wird die deutlich ansteckendere englische Virusvariante angeführt, die inzwischen etwa 70 % der Neuinfektionen ausmacht. Neben Ansteckungen im familiären Bereich haben sich das Millauer Krankenhaus sowie die Zentralküche als besondere Ansteckungsherde herausgestellt.
Um einem harten Lockdown wie im Großraum Paris zu entgehen, fährt die Stadt Millau die Testkapazitäten deutlich nach oben, wobei besonders auch die Schulen einbezogen werden, die ja komplett geöffnet sind. Dagegen wurden Lockerungen im Vereinssport sowie religiösem Leben wieder heruntergefahren. Die 3-wöchige Frühjahrskirmes ab Mitte April musste ebenfalls erneut abgesagt werden.
Trotz aller Corona-bedingten finanziellen Engpässe wird das Solarprogramm fortgesetzt, im Rahmen dessen 6 Millauer Schulen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Die über den Eigenverbrauch hinausgehende Stromproduktion wird gegen Entgelt in das öffentliche Netz eingespeist.
Stattfinden konnten am 19. März 2021 noch die nationalen Gedenkfeiern zum Ende des 8 Jahre dauernden Unabhängigkeitskrieges in Algerien am 19. März 1962, der 250 000 Algeriern das Leben gekostet hat sowie 25 000 französischen Soldaten.
Viaduc de Millau wird einer Generalüberholung unterzogen
Die im Dezember 2004 mit weltweitem Echo eingeweihte Schrägseilbrücke (die Baukosten beliefen sich auf ca. 400 Millionen Euro) über den Tarn am Millauer Stadtrand wird nun erstmals einer alle etwa 20 bis 30 Jahre notwendigen Generalüberholung unterzogen, die sich von diesem Frühjahr bis in das Frühjahr 2023 hinzieht, wobei allerdings aus meteorologischen Gesichtspunkten die Winter nicht in Betracht kommen und zudem wegen des starken Sommerreiseverkehrs in der Haupturlaubssaison ebenfalls nicht gearbeitet werden kann, da eine der 4 Fahrspuren komplett gesperrt werden muss. Begonnen wird zunächst auf einem kürzeren Teilstück mit einer Testphase für die angedachte Farbe. Dann werden die recht hohen Windabweiser komplett abmontiert. Um ein unfallfreies Arbeiten in über 200 Metern Höhe über dem Tarntal zu gewährleisten, wurde mit der Entwicklung einer Sicherheitskonstruktion Neuland betreten. Zudem wird die Fahrbahndecke erneuert sowie die 7 metallischen Tragemasten oberhalb der Fahrbahn (unterhalb der Fahrbahn bestehen diese aus Beton) samt der die Abspannseile umgebenden Hülsen neu gestrichen.
(Text und Foto: Friedrich-Wilhelm Schulte, Mitglied des Fördervereins Bad Salzuflen-Millau)