Kaum lassen uns die ersten Impferfolge wieder etwas tiefer durchatmen, schon wird unser neidischer Blick auf die gelenkt, die aus den vergangenen Monaten ordentlich Profit schlagen konnten – die Coviteure. In einer Trendumfrage des Frankfurter Zukunftsinstituts landete dieser Begriff bereits auf Platz eins – knapp vor Staycation und weit vor Fremdflixen. Corona und Covid werden uns also selbst dann noch nicht loslassen, wenn die Herdenimmunität erreicht ist. Denn das Herdenverhalten der Menschen ist fast noch stärker als das Virus. So wird es nicht lange dauern, bis die ersten Frauenzeitschriften seitenweise mit Corona-Diäten (Abnehmen in selbstverordneter Quarantäne) locken werden. Auch am Covid-Style wird sicher schon gebastelt. Schließlich wird sich der Mundschutz auch in pandemiefreien Zeiten als modisches Accessoire (mit Strass, Riemchen und Perlen) verhökern lassen. Endzeitfilme mit authentischer Corona-Story werden auch wieder jene Gemüter ins Kino locken, die das Virus ohnehin für eine Räuberpistole hielten. Und der Corona-Tanz zum Corona-Sommerhit mit Co-ho-ro-na-Chor wird die Menschen endgültig wieder zusammenbringen – natürlich auf Abstand. Angestoßen wird dann mit einem echten Corona-Bier. Wenn die Vermarktungsmaschine erst einmal anläuft, wird schnell vergessen sein, dass Corona eigentlich ein tödliches Virus ist.

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