Die Komödie der Gast von David Pharao hätte Potenzial gehabt, leider spielten die bekannten Schauspieler unter der Regie von Frank-Lorenz Engel kurz vor Ende der Tournee zwar professionell aber leidenschaftslos. Der 52-jährige Gérard (Konstantin Graudus) hat nach mehreren Jahren Arbeitslosigkeit, die Chance, einen Job im Nahrungsmittelfolienverpackungsmanagement in Indonesien zu ergattern. Seinen potentiellen künftigen Chef Pontiniac (Anton Rattinger) lädt er gleich zum Abendessen ein, obwohl seine Frau Colette (Meike Harten) grottenschlecht kocht. Der Nachbar und hauptberufliche Image-Berater Alexandre (Peter Fricke) bietet sich als Retter an: „Image heißt das Zauberwort – hast Du keins, so mach dir eins!“
Der nette Nachbar empfiehlt die Modelleisenbahn, Kunstdrucke und Schlagerplatten aus der Wohnung zu entfernen und durch neumodische Kunst und Opernmusik zu ersetzen. Es kommt, wie es kommen musste: der Gast entpuppt sich als Schlager- und Modelleisenbahn-Fan. Da er mit dem billigen Auto seiner Frau vorgefahren kam, halten ihn die Gastgeber für den Blumenverkäufer und schmeißen ihn hochkantig raus. Der Höhepunkt: Unter dem Vorwand seinen Autoschlüssel verloren zu haben, kehrt Pontiniac mit einem unterschriftsreifen Arbeitsvertrag für Gérard zurück. „Ich habe jemand gesucht, der mittelmäßig, anpassungsfähig und wischi-waschi ist, in der Lage auf eine eigene Weltanschauung zu verzichten und mit kleinen Leuten hart umgehen kann“. Ein guter Gag am Rande: Image-Berater Alexandre ist selber seit fünf Jahren arbeitslos: „Ich bin weg vom Fenster, aber immer noch da.“ Konstantin Graudus und Anton Rattinger zeigten sich im Interview begeistert von Bad Salzuflen: „Niedliche Stadt und ein wunderschönes Theater!“
Marion S.-R.: „Amüsant, leichte Kost!“
Harald K.: „Das Leben ist so ernst, hier gibt es mal was zu lachen.“
Rolf C.: „Erst haben sie sich schwer getan und kamen langsam in Fahrt, dann nimmt das Stück Tempo auf.