Parken ist in Bad Salzuflen immer ein leidiges Thema. Und Parkgebühren noch viel mehr. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis bei der derzeitigen Haushaltslage die Idee einer Veränderung der Parkgebühren auftauchen sollte. Die Parkhäuser kosteten den Steuerzahler im vergangenen Jahr 186.000 Euro, im Schnitt rechnet man mit 138.000 Euro Miesen.
Jetzt liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, die Parkgebühren sowohl in den Parkhäusern wie auch auf den Parkplätzen im Innenstadtbereich zu verändern. Wichtigstes Element der Vorschläge ist die „Brötchentaste“. Im Bereich der Parkplätze soll sie abgeschafft werden, im Parkhaus Herforder Tor auf 20 Minuten gekürzt, danach wird hier dann 1 Euro für die nächsten 40 Minuten fällig. Mit der Abschaffung hofft man, mehr Fahrzeuge direkt in die Parkhäuser zu lenken. Denn als ein großes Problem empfinden viele in der Stadt den Parksuchverkehr. Da werden bis zu drei Runden gedreht, in der Hoffnung, einen freien Parkplatz vor der Post zu ergattern. Deshalb soll hier die Höchstparkzeit auf eine halbe Stunde für 1 Euro festgesetzt werden. Im Altstadtkern soll man für denselben Kurs dann eine Stunde parken können und in Brüder-, Oster- und Roonstraße bis zu drei Stunden (bei einem Euro pro Stunde).
Neue Automaten soll es nach dem Vorschlag der Verwaltung für die künftigen Bewohner-Park-Bereiche geben, also alle Flächen rund um die Innenstadt. Diese sollen dann von 8 bis 18 Uhr rattern und das Parken für maximal drei Stunden zum bereits bekannten Euro pro Stunde ermöglichen. Aber es gibt auch (einigermaßen) gute Nachrichten: Da die Parkplätze an der VHS und der Gelben Schule bisher nicht, wie erwartet, angenommen wurden, wird hier das Parken mit Parkscheibe für bis zu drei Stunden vorgeschlagen. Und der Parkplatz Sophienstraße soll den Parkhäusern angeglichen werden – mit einer freien halben Stunde. In den Parkhäusern soll das freie Parken in der Nacht künftig ein Ende haben, die Regelungen zum verkaufsoffenen Sonntag und Sondertarife für Kurgäste sollen allerdings erhalten bleiben.
Der Einzelhandel hat sich schon kritisch zu diesen Vorschlägen geäußert – ein gemeinsames Treffen der Fraktionen soll Ende des Monats Klarheit über das Machbare und Wünschenswerte aus Sicht der Politik bringen. Die Verwaltung erhofft sich Mehreinnahmen von 100.000 Euro von der Umstellung – die Subvention für die Parkhäuser könnte sich also auf knapp 40.000 Euro pro Jahr reduzieren.