Vielen Spaziergängern entgleisten in den letzten Tagen beim Anblick der Absperrungen und Schilder mit der Aufschrift „Baumfällung“ im Schötmaraner Schlosspark regelrecht die Gesichtszüge.
Das Alter der riesigen Linde auf dem Hügel vor dem Schloß Stietencron kann wohl heute nur noch geschätzt werden, laut historischen Quellen soll sie aber zum Urbestand des Parkes gehört haben und wäre damit schon im ausgehenden 18. Jahrhundert gepflanzt worden. Mythen und Erzählungen alteingesessener Schötmaraner berichten von einem ehemaligen Bunker, der sich unter dem Hügel befinden soll. In Wahrheit war es wohl lediglich ein kleiner Verschlag, aus dem der eine oder andere dieser älteren Herren gerne mal ein paar Äpfel gemopst hat.
Was auch immer sich darunter befindet, Sorge bereitet aktuell die Linde selbst. Bei der Begutachtung durch einen Sachverständigen wurde eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben der Spaziergänger festgestellt, woraufhin der „Einzugsbereich“ der Linde großflächig abgesperrt und beschildert wurde. Vor allem die Schilder „Baumfällung“ sorgten in der Folge für wildeste Spekulationen und erwiesen sich somit als eine suboptimale Wahl. Denn tatsächlich ist keineswegs vorgesehen, die gute alte Linde komplett zu fällen, vielmehr geht es darum, dass sie massiv zurückgeschnitten werden muss, um auch den kommenden Winter schadlos zu überstehen und uns in gewohnt farbenfroher Pracht im Frühjahr 2012 im Schlosspark zum Verweilen einzuladen.
Das genaue Ausmaß der Beschneidung muss nun in Abstimmung mit dem Kreis Lippe festgelegt werden, da die Linde wie eingangs erwähnt unter Denkmalschutz steht. Die Schilder wurden zur Beruhigung der Bevölkerung mittlerweile durch Schilder Nr.259 (StVO) „Verbot für Fußgänger“ ersetzt.