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Von Uwe Voehl. Illustriert von Ulrich Tasche.

„Und? Habt ihr sie schon alle gebrochen, eure Vorsätze für 2016?”, frage ich in die allwöchentliche Therapie-runde am Tresen.

„Strenggenommen ist der Vorsatz die wissentliche Herbeiführung eines Straftatbestandes und daher zu unterlassen”, erklärt Ulrich, der Jurist.

„Das heißt, dass wir alle ganz dicht am Gesetz vorbeischrappen, wenn wir uns für 2016 vorgenommen haben, mit dem Trinken aufzuhören?”, fragt Günni.
„Zum Glück werden die meisten Vorsätze ja nicht ausgeführt”, doziert
Ulrich. „Erst der zielgerichtete Wille führt zum tatrelevanten Erfolg.”

„Verstehe”, sagt Günni. „Mein Wille macht meistens schon in der ersten Januarwoche schlapp.” Und bestellt noch eine neue Runde.

„Chanz chenau, Jungs!”, pflichtet uns Opa Rübenstrunk am Nebentisch bei. „Ich bin mit meinen Lastern über achzich geworden! Die ohne Laster leben vielleicht nochn paar Tage länger als ich, aber guckse dir an mit ihren Miesepetermienen.”

In diesem Sinne erhebe ich mein Glas und gelobe: „2016 werde ich noch mehr essen und endlich wieder zunehmen, mit dem Rauchen beginnen, noch mehr Alkohol trinken als bisher und das wenige Geld, das ich habe, sinnvoll verprassen! Sport mache ich eh keinen.”

Wenn das kein Grund zum Anstoßen ist!

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