Markus Rausch ist glücklicher Familienvater und Ehemann, außerdem Mitgeschäftsführer von zwei erfolgreichen Unternehmen und passionierter Handballtorwart im Unruhestand. Beinahe wäre der 42-Jährige auch noch Gastronom geworden, doch dieses Vorhaben hat er aufgegeben – die Familie geht vor. Trotzdem hat Markus Rausch seine Ambition, einen gastronomischen Treffpunkt in seiner Nachbarschaft zu schaffen, nicht aus den Augen verloren. Allerdings hat er sich für die Realisierung einen erfahrenen und ebenso tatkräftigen Partner gesucht. Mit Erfolg.
Hallo Markus, was macht dein neuestes Projekt in Knetterheide?
Es nimmt endlich konkrete Formen an. Bereits seit mehr als vier Jahren träume ich davon, im Ortskern von Knetterheide so etwas wie ein Café oder Bistro zu eröffnen. In diesem Jahr wird der Traum tatsächlich verwirklicht. Wenn auch unter etwas anderen Vorzeichen als geplant.
Wieso das?
Meine Frau Hira und ich hatten es ursprünglich in Erwägung gezogen, das Bistro selbst zu führen. Denn Hira hat viele Jahre erfolgreich in der Gastronomie gearbeitet. Allerdings haben sich durch die Geburt unserer Tochter unsere zeitlichen Kapazitäten und Prioritäten verschoben. Und da man ein Geschäft nur dann erfolgreich leiten kann, wenn man einhundertfünfzig Prozent gibt, haben wir uns nach einem Partner umgesehen. Und diesen mit Thorsten Wiebusch auch schnell gefunden. Einen besseren hätten wir nicht finden können.
Erklärst du uns das Konzept?
Allzu ausführlich kann ich nicht werden, für konkretere Infos müsst ihr Thorsten schon selbst fragen (Anm. d. Redaktion: Interview mit Thorsten Wiebusch folgt in der Ausgabe 94). Aber vielleicht so viel: Geplant ist ein gemütliches Bäckerei-Bistro mit Außenterrasse. Möglicherweise werden die Öffnungszeiten über die einer normalen Bäckerei hinausgehen – das wird man sehen. Das Ganze wird an der Bielefelder Straße entstehen; für August oder September planen wir die Eröffnung.
Man hörte auch davon, dass dort eine Kneipe entstehen soll. Aber wahrscheinlich wird es eher Kaffee aus der Kanne statt Bier im Ausschank geben, richtig?
Mal sehen. Ich kann mir vorstellen, dass das Lokal im Sommer auch abends sehr gut besucht sein wird. Die große Sonnenterrasse wird ein Anziehungspunkt für viele Gäste sein. Thorsten wird einiges ausprobieren. Wenn sich also seine Gäste längere Öffnungszeiten wünschen, wird er diesem Wunsch ganz sicher irgendwie nachkommen und sein Angebot anpassen. Eine echte Kneipe ist allerdings in der Tat nicht vorgesehen.
Zurück zu dir: Der Name Rausch wird in unserer Stadt vor allem mit dem Thema Blechverarbeitung in Verbindung gebracht.
Richtig. Unser Unternehmen geht allerdings auf den Klempner- und Installateurbetrieb W. Rausch zurück, der von meinem Opa 1929 im schlesischen Gnadenfrei gegründet wurde. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen in der Otto-Hahn-Straße in Schötmar weitergeführt. 1971 übernahm mein Vater die Leitung des Betriebs. Ein Jahr später zog die W. Rausch KG in die Daimlerstraße. Ich selbst bin seit etwa fünfundzwanzig Jahren dabei, mittlerweile gemeinsam mit meinem Bruder Wilbert und meinem Vater als Geschäftsführer. Nach mehreren Erweiterungen sind wir in der Daimlerstraße an die Grenzen des Möglichen gestoßen. Da uns in Bad Salzuflen kein geeignetes Grundstück für einen Neubau angeboten werden konnte, haben wir 2005 in Lieme unseren neuen Firmenstandort aufgebaut. In der Daimlerstraße haben mein Bruder, unser Partner Ralf Bollenz und ich mittlerweile einen Fachbetrieb für Oberflächentechnik etabliert. Zählt man beide Unternehmen zusammen, kommen wir auf eine starke Mannschaft mit rund siebzig engagierten Mitarbeitern.
Stichwort Mannschaft: Stehst du noch immer im Handballtor?
Nein leider nicht. Zwar gehört meine sportliche Leidenschaft noch immer diesem Sport, doch selbst zu spielen, ist einfach nicht mehr drin. Eine Fuß-Operation hat vor circa vier Jahren meine ambitionierten Comeback-Pläne zunichte gemacht. Heute engagiere ich mich vor allem dafür, dass die Jugend unseres Heimatvereins gute Voraussetzungen für die Ausübung dieses tollen Sports findet.
Also bist du ehrenamtlich tätig?
Ja, aber ohne Ehrenamt. Ich unterstütze, wo ich kann. Auf Zuruf helfe ich mit, wenn es darum geht, den Verein Handball Bad Salzuflen weiter nach vorn zu bringen. Wie gesagt: Wichtig ist mir vor allem die Jugendarbeit. Denn leider ist es heutzutage nicht mehr selbstverständlich, dass sich Kinder und Jugendliche selbst noch sportlich betätigen. Die Aktiven und die Freiwilligen, die den Kids die Ausübung des Sports ermöglichen, unterstützte ich gern.