Stadtgeschichte: Modell vom Rathausneubau
Stadtgeschichte: Modell vom Rathausneubau

Heute ist es schon wieder zu klein, damals war es der große Wurf: Das Rathaus an der Rudolph-Brandes-Allee wurde vor 41 Jahren auf die Grenze zwischen Schötmar und Bad Salzuflen gesetzt. Heute sucht man nach Zusatzflächen für die knapp 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt – von einem Rathaus II ist manchmal sogar die Rede.

Damals gab man sich große Mühe, für die im Stadtgebiet verstreuten Ämter und Fachdienste ein neues Zuhause zu schaffen. 1969 begannen die Vorarbeiten für den Architekten-Wettbewerb. In der Ausschreibung hieß es: „In der äußeren Gestaltung soll die Bestimmung des Gebäudes zum Ausdruck gebracht werden, jedoch ohne gewollte Repräsentation.“ Achtundvierzig Arbeiten gingen ein und das Preisgericht beriet an zwei Tagen – einmal bis Mitternacht und am nächsten Tag bis 22 Uhr. Dann stand ein Gewinner fest.

Lageplan: Rathausneubau
Lageplan: Rathausneubau

Aus heutiger Sicht interessant: Alle Entwürfe bezogen bereits das gesamte umgebende Areal für eine mögliche Erweiterung mit ein. Auch Flächen für einen Neubau der Post und des damals noch in Bad Salzuflen beheimateten Amtsgerichtes wurden vorgesehen. Ganz im Stil der damaligen Zeit wurden großräumige Parkflächen berücksichtigt. Ein Entwurf beinhaltete sogar eine doppelte Unterkellerung. Dabei wäre unter jedem Büro ein Parkplatz entstanden. Der Architekt plante nicht in die Höhe, sondern in die Breite – alle Ämter wären auf einer Ebene gewesen. Zudem wurde eine Fußgängerzone in der Schützenstraße vorgesehen. Läden und Wohnungen sollten das neue Stadtzentrum komplettieren.

Letztendlich setzte sich der Entwurf der Diplom-Ingenieure Miehe und Türck aus Braunschweig durch. Sie erhielten den Siegprämie von 20.000 DM zugesprochen und wurden mit der weiteren Planung beauftragt. Eine Rathausbaukommission unterstützte die Ausgestaltung und Umsetzung. Übrigens nutzte sie dazu das alte Hoffmannsstift, dass erst nach Fertigstellung des neuen Rathauses abgerissen wurde.

Nicht alles ging beim Bau glatt über die Bühne. Als Beleg dafür seien die Baukosten genannt, die von kalkulierten 10 Millionen auf insgesamt 21 Millionen Mark anwuchsen.

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