Helds Welt 30: Hundeelend
Von Uwe Voehl. Illustriert von Ulrich Tasche.

Seit vielen Jahren heißt es: „Wir treffen uns auf der Hundewiese“. Nicht nur Hunde, auch manches Herrchen und Frauchen hat hier das freundliche Miteinander gelernt. Aus diesem Grunde lässt Hundefreund Balthasar heute nur die Hunde bellen:

„Wir sind hier nicht mehr erwünscht“, klagt Agathe, eine rassige Möpsin. „Nur noch Jogger, Radfahrer und Angler.“
„Aber wo sollen wir denn dann …?“, fragt Boris, irgendwas zwischen Bernhardiner und Dackel, entsetzt.
„Ich habe gehört, man will uns verbannen – irgendwohin mit einem Zaun drumherum!“
„Dann können wir ja gleich in den Hundeverein gehen, wo alles seine Zucht und Ordnung hat!“, knurrt Boxer Henry empört.
„Ja, und unbedingt will man vorher noch einen Parkplatz bauen – mit Toiletten!“, weiß Agathe zu berichten.
„Toiletten? Für uns? Die spinnen, die Menschen!“
Wie wär’s mit einer Demo?“, schlägt die elegante Lina vor. „Motto: Ein Leben ohne Hundewiese ist für die Hündin zwar möglich, aber sinnlos.“
„Genau! Tausende Schnüffelnasen können nicht irren!“, pflichtet ihr Boris schwanzwedelnd bei.
„Oder wir wandern aus“, schlägt Ruby vor. „Mitsamt unseren Herrchen und Frauchen! Die zahlen nicht nur Hundesteuer!

„Ohne Hunde geht Bad Salzuflen jedenfalls vor die Hunde!“, findet auch Balthasar, dessen Terrasse samt Wiese ab sofort für asylsuchende Hunde eröffnet ist. Bis die Verwaltenden sich erbarmen und die dann endlich autofreie Innenstadt zur Hundeweise erklären. Parkhäuser und nette Toiletten gibt’s da übrigens auch genügend.

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