Am Tag der Deutschen Einheit gaben The LineWalkers ihr gefeiertes Bad-Salzuflen-Debüt. Im rappelvollen Bahnhof ließen sie die Musik von Johnny Cash eindrucksvoll wiederaufleben. Und nicht nur die …
Mit den Songs, die die Band planmäßig auf ihrem Zettel hatte, wäre das Konzert bereits nach rund zwanzig Minuten durch gewesen. Denn schnell wechselte die Formation, die in Bad Salzuflen als Trio auftrat, in einen Wunschkonzertmodus, in dem schließlich alles möglich wurde. Circa 150 Cash-Songs bringen The LineWalkers zu jedem ihrer Konzerte mit. Mit diesem Reisegepäck bleibt kein Musikwunsch unberücksichtigt – wenn er sich denn irgendwie nach Johnny Cash anhört. Größte Herausforderung im Bahnhof war die Bob-Dylan-Hymne Knockin‘ on Heaven‘s Door, von der bis heute tatsächlich keine Cash-Version bekannt ist. The LineWalkers haben sie dennoch gespielt – und zwar so, wie es der Man in Black wohl auch getan hätte.
Authentizität ist ohnehin das Markenzeichen der LineWalkers. Auch wenn Frontmann Jesse bereits zu Beginn des Konzerts mit dem Insiderwitz „I‘m not Johnny Cash“ für klare Verhältnisse sorgte, kam er mit Stimme und Attitüde doch verblüffend nah an das Original heran.
Ebenso verblüffend dürfte für den einen oder anderen Cash-Gelegenheitshörer die musikalische Begegnung mit einigen Songs gewesen sein. Dass I Walk the Line, Folsom Prison Blues und Ring of Fire zum Schaffenskatalog des Künstlers zählen, ist hinlänglich bekannt. Doch The Night They Drove Old Dixie Down (The Band), 16 Tons (Merle Travis), Personal Jesus (Depeche Mode) und Hurt (Nine Inch Nails) sind in den Cash-Versionen fast nur den Fans bekannt. ta