Rudolph-Brandes-Allee in den 70ern
Blck auf die Rudolph-Brandes-Allee in den 1970er Jahren // Foto: Stadtarchiv

Als der blaue Pelzträger Grobi aus der Sesamstraße im Jahr 1971 zum ersten Mal den Klassiker „Herum, herum, herum – drüber, drunter und durch“ getanzt hatte, muss er die Stadtplaner der neuen Großgemeinde Bad Salzuflen inspiriert haben. In den folgenden Jahren wurden nämlich verkehrsplanerisch keine halben Sachen mehr gemacht. 

Rudolph-Brandes-Allee in den 80ern
Blick auf die Rudolph-Brandes-Allee in den 1980er Jahren // Foto: Stadtarchiv

Trassen mussten her. Schnurstracks und direkt sollten sie künftig den Verkehr in die Stadt, aber um die Zentren herumführen. Viele Kurven, Ecken und Kanten sollten schon bald verschwinden. Gleich vier Trassen – A, B, C und D – waren vorgesehen. Nur zwei wurden allerdings tatsächlich realisiert, doch eine weitere könnte sogar bald wiederbelebt werden.

Bereits 2014 haben wir einen Blick auf die Trassen A bis D gelenkt, aus aktuellem Anlass erinnern wir uns noch einmal. 

Mit der Trasse A entstand 1980 eine Lösung für die Entlastung des innerstädtischen Hauptverkehrs, der von Schötmar nach Bad Salzuflen und wieder zurückführte. Die Rudolph-Brandes-Allee und die Bahnhofstraße wurden vierspurig verbreitert, am Bahnhof entlanggeführt und an die Herforder Straße angedockt. Mit der Trasse B wurde diese Verkehrsachse über Bahnschiene, Bega und Werre hinweg an die B 239 angeschlossen. Die C-Trasse hätte die Lemgoer Straße mit der Asper Straße verbunden – vom Schlosspark bis zum Tivoli. Heute eine schwer vorstellbare Vision … 

Ebenso kaum denkbar, aber mittlerweile nicht mehr ganz auszuschließen ist die Realisierung der Trasse D. Sie war einst als direkte Straßenverbindung von B 239 und Extersche Straße konzipiert worden und sah sogar einen Tunnel durch den Obernberg vor. Das Thema wurde 1985 abgehakt, doch nun kommt plötzlich die Bahn ins Spiel. Denn tatsächlich könnte sie zur Optimierung ihres Deutschlandtaktes eine neue Strecke von Hannover nach Bielefeld planen. Ein Blick auf die Landkarte macht deutlich, dass diese Linie über Vlotho und Lippe (und damit über die Trasse D) führen könnte. Bürgermeister und Kommunalpolitik protestieren bereits und auch die ersten Bürgerinitiativen formieren sich. Also: Unwahrscheinlich das Ganze, aber nicht undenkbar.

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